Es liegt in unseren Händen!
Und es ist die Zukunft der Kinder. Die große Frage unserer Zeit, unter dem drängenden Eindruck des Klimawandels im Bereich Outdoor ist eben das Thema „Naturschutz auf Tour“. Auch das ist Teil der notwendigen Anstrengungen, die uns alle angehen. Und daher auch Teil der  Ausbildung für Trekking Guide etc. …oder besser: sollte es sein. Leider ist die Branche in weiten Teilen davon noch immer weit entfernt und tut so, als ginge sie das nur mit tollen Worthülsen an. Oder es wird komplett ignoriert, weil es Wirtschaftlichkeit etc. in Frage stellt.
Wir selber durften es z.T. in den frühen 80ern von unseren Pfadileitern lernen und sind froh darum.

Auf dem im August 2023 kommenden Einzeltraining in Lappland, mit einer Teilnehmerin aus einem Vorkurs, steht auch ein Filmchen über „Naturschutz auf Tour an“ . Auf ihrem Reiseblogg, der sich schrittweise auch mehr und mehr mit dem Thema Naturschutz auf Tour befasst, findet ihr tolle Tips und Artikel.

Bereits 2012 haben wir im damaligen Internationalen Wildnisführerverband e.V. im Rahmen des Naturschutzbeauftragen und der Beteiligung an der damaligen Wildnisführerausbildung eine erste Ausbildungsschrift eingebracht. Und teils gegen erhebliche Widerstände von rein geschäftsorientierten Mitgliedern auch durchgesetzt. Ab da war das Teil der Ausbildung!

Die Fragen sind doch stets dieselben
Wer reist bildet sich…doch wer sich nicht vorher bildet, sollte bedenken auf Reisen, dass er schnell daneben steht. Als Gast wo zu sein heißt heute auch, über Naturschutz auf Tour vorher nachzudenken. Es ist auch eine Frage des Respektes.

Manche Fragen stellen sich unter dem Aspekt Klimawandel noch deutlicher:

  • Wie reisen wir
  • Was essen wir?
  • Wo und wie kacken wir ins Gelände?
  • Was machen wir mit Müll?
  • Wie vermeiden wir Müll?
  • Was ist mit Feuer?
  • Was ist mit Angeln und Pflanzen entnehmen?
  • Welche Naturschutzrechte gelten
  • u.v.m.

Heute stehen wir an dem Punkt, dieses Thema in der heutigen GAE-Ausbildung, die in einigen Grundgedanken als direkte Weiterschreibung der damaligen Ausbildung angesehen werden kann, deutlich vertieft auszubauen. Die Zeit und  die Erkenntnisse über Klimawandel, Schutz der Umwelt etc. lassen gar keine andere richtige Vorgehensweise zu.
Wir bauen dazu die Ausbildung in der GAE jährlich aus und gliedern Teile neu ein…eben die, die sich auch aus gesellschaftlichen, ökologischen oder anderen Einflussfaktoren ergebenden Notwendigkeiten ergeben.

Ob selber backen, Schuhputzmittel oder Handcremes aus Hüttenresten hochwertig und nachhaltig herzustellen..es gib SO viele Möglichkeiten was beizutragen..:-). Und oft genug macht es auch noch Riesenspaß, nicht mit Wegwerfmaterial zu arbeiten.

Ökologie für Tourenguides
Das geht alle an und niemand muss dazu studiert haben. Guides darin in wichtigen Begriffen, Regeln, Tier-/Pflanzenwissen, Verhalten, Gesetzen etc.  nicht auszubilden, wäre schlicht unprofessionell und ist für uns nicht vertretbar.
Für uns zählt ein ganz einfaches, bewährtes Motto:

Nur wer kennt was er nutzt wird es auch lieben lernen.
Und nur wer liebt, was er kennt, wird es auch beschützen.

Der Klimawandel erzwingt bei professionell (und damit umweltschonend) durchgeführten Touren, Camps und anderen Unternehmungen einiges an Umdenken. Nicht immer radikal…aber doch in vielen „alltäglichen“ Kleinigkeiten. In folgenden Bereichen hat es direkte Auswirkungen was in der Umwelt und dem Klima passiert.


Um nur einige wenige zu nennen:

  • Sicherheit…..die Wälder verändern sich. Neben dem Abwurf von absterbenden Ästen (assiv bei Laubbäumen) ist der Stand vieler Bäume durch trockene Böden geschwächt. Wo also sicher ein Zelt stellen etc.?
  • Unterholztrockenheit….wenn es mal brennt wird es schnell richtig grob!
  • Trockene Nadelwälder……ein reines Zunderfass.
  • Austrocknende Gewässer……Wasserentnahmen werden durch Behörden immer häufiger ausgesprochen. Manchmal selbst für die Wandererfeldflasche.
  • Tiere kommen vermehrt an Camps, weil es dort leichter zu fressen gibt.
  • ….u.v.m.

Was kann der Wanderer tun?
Viel! Sehr viel!
Verzicht und Rücksicht heißt nicht, keinen Spaß zu haben.

Bevorzugt:

  • Sich vor der Tour über geltende Gesetze schlau machen und sie einhalten (Achtung! Es gibt 16 Bundesländer mit teils sehr unterschiedlichen Rechtslagen! Und ein übergeordnetes Bundesnaturschutzgesetz….).
  • Nachfragen bei Behörden, was geht und was nicht (machen wir seit Jahren z.B. vor JEDER Wanderung in Nordschweden…die freuen sich immer narrisch wenn Deutsche erst fragen und dann campen gehen…:-)!).
  • Sich genau überlegen, welches Material man nutzt.
  • Sich überlegen, welche Gelände man einfach in Ruhe lässt.
  • Sich überlegen wie man sich wäscht und womit nicht.
  • Wie spät man ab, was macht man mit Resten?
  • Welche Tiere sind auf Ruhe und Abstand , auf bestimmte Pflanzen und Räume angewiesen?
  • Sich schlau machen, welche z.B. Bachorganismen welche Einflüsse von Kosmetik, Shampoos etc. nicht vertragen.
  • Sich schlau machen, was schlicht verboten ist.
  • Und am Ende den gesunden Menschenverstand bemühen….

Wo gibt es Info?
Das Netz ist voll! Auch auf unserer Seite GAE findet ihr unter Natur und Soziales mit dem Untermenü Naturschutz auf Tour, aber auch bei TREKK N Guide…>>  Infos.

Wo noch?
Wie z.B. auch auf der Seite des Naturparks Neckartal-Odenwald. Das ist unter „Naturschutz auf Tour“ kein Zufall….der Schreiberling dieses Artikels durfte fast 2 Jahre die Camps des neuen Trekkingweges im Odenwald als Projektmanager aufbauen. Und im Zuge dessen auch ganz massiv an der Seite stricken. Die Domainebezeichnung „trekking-odenwald.de“ hatte Trekk N Guide gebucht, dann aber als Beitrag zum Odenwaldtrekking“ gespendet“. Ergebnis sind unter anderen Trekkingtipps und Infos zu Naturschutz auf Tour. Hier findet ihr dazu Infos…Trekking-Odenwald.de

Umweltgerechtes Trekking im Odenwald
Für eigene Touren von TREKK N Guide findet ihr übrigens unter Odenwald-Trekking.de eigenen Touren. Auch auf Anfrage!

Das Jedermannsrecht
…ein tolles Beispiel. Hier findet ihr alle Grundinfos, die erst mal wichtig sind.
Bei Lanstyrelsen, der schwedischen Behörde, die mit dem Naturschutz könnt ihr Informationen erfragen. Die nehmen sich dafür ggf. auch richtig Zeit.
Die Sami
Wer in Lappland trekken geht hat auch noch die Aufgabe, sich mit den Bedürfnissen der indigenen Bevölkerung, den Sami zu befassen. Die sind für ihre Arbeit mit den Rentieren auf Rücksicht, saubere und intakte Natur und Anerkennung ihrer Notwendigkeiten schlicht angewiesen. Als häufige Gäste in ihrem Reich fühlen wir uns daher auch verpflichtet, hier und stets vor Ort dafür eine Lanze zu brechen! Zumal ein Teil dessen sich als im Jedermannsrecht widerfindet!

Leider wird dieses zunehmend von Massen deutschen Touristen immer weniger beachtet, da der Irrglaube herrscht „Jedermannsrecht heißt:tu was du willst“. Es stößt den Schweden zunehmend sauer auf und es führt zu schrittweisen Veränderungen, über die dann wieder lauthals geschimpft wird.

Jedoch:
Wir sind Gäste und daher unsere  Aufforderung:
Macht mit!
Schützt wofür ihr so weit anreist aktiv mit! Und denen die es lieber überreizen, denen sei gesagt, dass mit schwedischen Ordnungshütern und Behördlern im Stressfall nicht mal eben so salopp geredet wird, wie hier sehr oft. Da verstehen die Schweden keinerlei Spaß und greifen ggf. sehr energisch und schnell durch. Verstöße werden dann auch sehr teuer geahndet…das muss aber nicht sein!
Haltet euch dort in jedem Fall an die Regeln…

Uns ansonsten gute Touren, gesunde Heimkehr und tolle Tage da draußen.