………..und knacks, da war der Knöchel hin.

Doch zurück zum Anfang:

Kaum waren wir aus Schweden zurück, rief unsere vormalige Teilnehmerin Natalie Vysokolyan an, die bis zum Frühjahr 2023 die Ausbildung als Outdoor Guide (GAE) erfolgreich durchlaufen hat. Sie hatte eine interessante Story zu berichten. Eine zum Schmunzeln.
Derzeit wohnhaft auf einer Insel bei Rügen ist sie in Sachen Wassersport aktiv, hat nach der Guide- Ausbildung direkt bei einem großen Projekt von Fjällräven als Guide gearbeitet und genießt nun…nun ja, genießt derzeit leider nur bedingt die schöne Natur.

Denn:

Denn Knacks war der Haxen hin……okay, es waren „nur“ die Bänder und der Mittelfuß. Autsch!

Aber Glück im Unglück:
Dass noch zwei weitere damalige Teilnehmerinnen und Studienkolleginnen dabei waren, hat es rund gemacht….)!  Und eines steht fest:
Zusammen wussten Sie sich zu helfen. Die Damen könnten auch aus nem abgebrannten Flugzeug ne passable Krücke und anderes bauen! Definitiv!
Uns von der Guide-Academy-Europe  als ihre Ausbildungsstelle hat es natürlich gefreut, dass sie umgehend das vermittelte, handwerkliche Wissen und eine klare Haltung zu Problemen als „lediglich noch ungelöste Herausforderungen“ direkt an den Start bringen konnten😊. Gute Guide zögern nicht zu improvisieren, wenn es notwendig wird…und sie nutzen ihre Fähigkeiten.
Gut gemacht Ladies!

Frage:Was macht m an, bzw. Frau, wenn da draußen was kaputt geht…?  Nun, es wird repariert. Ganz einfach. Da sie sich natürlich nicht den Haxen selber reparieren, aber sich zumindestens eine taugliche Krücke bauen konnte, hat sie mit Hilfe der anderen genau das getan!
Eine Krücke zu bauen ist zwar technisch einfach, jedoch nicht billig….denn wenn ein ganzer Körper sich auf das „gebastelte“ Ding stützt, darf es nicht noch mal zusammen klappen. Ist der eine Haxen erst mal hin, sollte es der zweite nicht ja auch noch gleich sein….:-)!

Also: Wie baut man eine Krücke, mit der man tatsächlich laufen kann?
Nun, die Bilder sagen es ja aus…und die Damen und Herren im Krankenhaus haben sich sowohl amüsiert, als auch gelobt. Denn wohl nur sehr selten  bekommen die im Krankenhaus selbst gebaute Krücken von Patienten zu sehen.
Schon gar nicht solche brückenbaufähigen Teile mit dem Kaliber.
Für uns als Instructors zählt am Ende auch, was ein Guide handwerklich können muss und was so schnell wichtig werden kann…für sich oder andere, das bleibt sich dabei gleich. Es gilt stets:

Du bist Guide…wenn es denn sein muss, hilf dir selbst!

Das Schönste an der Sache war jedoch:
Im Gespräch mit einem vollkommen Fremden, der zufällig auch eine Krücke brauchte, hat sie dann ihren schon bewährten Eigenbau unverzüglich ausgeliehen. Und der Knabe ist dann damit direkt in dasselbe Krankenhaus getippelt, wo dieselbe Behelfskrücke umgehend ein zweites Mal für Staunen sorgte…:-)

 

 

Ganz ehrlich: Wir wären schon gerne dabei gewesen….:-). Sicher selten, dass zweimal dasselbe Bauteil mit zwei verschiedenen Verletzten mal eben so durch die Tür wackelt….?!

Ausbildung lohnt sich!

Das, was wir draus erkennen können, ist die vollkommen richtig aufgestellte Einzigartigkeit unserer Ausbildungen. Was da so nach Stolz klingt, das ist eher eine stille Zufiedenheit. Der über die Jahre gewachsene Handwerksanteil ist mittlerweile ein tragender,  handwerklicher Aspekt im gesamten Guidetraining. Einer, den wir auf der Basis eigener Erfahrungen aus 40 Jahren Tourenleben, dabei auch inspiriert von den sagenhaften, handwerklichen Fähigkeiten der Sami in Lappland, zielgerichtet und absichtsvoll  eingebaut haben.
Wer sich dort oben im Norden mal ansieht, was die Völker allesamt noch heute dort handwerklich drauf haben, um in einer rauen  Landschaft (früher noch viel mehr als heute!)  überleben undheute arbeiten zu können, wird voller Respekt sein
Und  das hilft auch heutigen Outdoorfreunden, Trekkern, Wanderern, Jägern etc. bei einem  Materialverlust, Unfall o.Ä. natürlich ebenso weiter.
Wir haben es uns daher zur Teilaufgabe in der Ausbildung gemacht, solide Grundhandwerks-kenntnisse weiter zu geben.  Gutes Handwerk beginnt schon beim täglichen Schleifen des eigenen Messers, der Fähigkeit zur Reparatur des Rucksackes etc …..oft genug hängen daran auch Kreisläufe wie Feuerholz machen, Kochen, Vermeidung von Unfällen etc.

Oder eben echte Selbsthilfemöglichkeiten nach einem Unfall, wenn das Kanu mit der Ausrüstung mitten in Alaska wegschwimmt oder zerstört wird….die Möglichkeiten sich selbst oder als Guide anderen zu helfen sind vielfältig. Und oft genug entscheidet es sich ohne Vorwarnung in Sekunden, ob man 5 Minuten später was mit den eigenen  Händen herstellen oder schnell wieder funktionsfähig machen muss.

Und da hilft dann wieder mal keine App..:-)
Wohl aber Wissen, das zu abrufbarem, tatsächlichem Können wurde! Denn wer draußen auf sich gestellt unterwegs ist, wer für andere grade stehen muss, wer Probleme lösen können muss, der kommt mit Worten (alleine) meist nicht sehr weit. Wer aber handwerklich was drauf hat, kreativ ist und sich auf das Problem einzulassen bereit ist, der kann nicht alles, doch sehr vieles selber regeln. Zumindestens, wenn er mit seinem vorhandenen Werkzeug umgehen kann…😊

6 x H…fast eine Garantie für Erfolg:

  • Hirn
  • Herz
  • Hand(werk)
  • Haltung
  • Hilfe
  • Hinlangen

Sicher gibt es noch ein paar ungenutzte „H“, die es auf den Punkt bringen würden,…diese hier reichen uns aber schon vollauf aus.

Wer bei uns die Ausbildung macht, lernt so einiges…unter anderem diese 6 H. Also…weiterschnitzen und mit Haltung weiter humpeln…:-)

Und mal einfach in einem Kurs mitmachen….es lohnt sich…….>>