Travel Safety…der Einstieg

Ein kleiner Ausflug ins Thema. Vorneweg haben wir uns intensiv überlegt, ob und wie wir zu diesem Thema Klartext reden wollen. Wir haben uns entschieden die Dinge beim Namen zu nennen. Das sind wir den Interessenten schlicht schuldig- und auch unserem Anspruch an Training, Workshops oder Ausbildung würden wir sonst nicht gerecht. Und ebenfalls vorneweg: wir reisen sehr entspannt und ohne Sorge. Aber mit Gedanken und Vorbereitung.

Reisen – der Weg zum Horizont

Ganz egal wohin der Weg uns führt, egal wie wir reisen: Wir suchen stets das Neue und wollen sehen, wie es anders wo so ist. Das macht der Mensch schon so lange, wie es ihn gibt. Früher zum Horizont – heute eben gedanklich zum Mars. Und hätten die vielen Entdecker sich verzagt nur um das „Hilfe, was kann denn da alles Gefährliches so passieren“ gekümmert, viele wären wohl daheim am Ofen geblieben. Andererseits haben z.B. Nansen und Peary, Shackleton und Wegener für ihre großen Polarforschungsreisen alles getan, um gesund und munter heim zu kehren. Nicht immer gelang es – aber durch die große planerische Weitsicht, durch Mut, Vorbereitung und Entschlossenheit und oft reichlich Glück fanden viele den Weg heim. Wer ihre Bücher liest, findet beide Seiten: Große Abenteuerlust ebenso, wie große Weitsicht und Umsicht.
Oder wie Sinatra sang: I do it my way. Wir ergänzen den Songtext: And I do care for my self on my way.
Unsere Reisen heute sind sicher anders. Doch ganz egal ob wir buchen oder auf eigene Faust losziehen, haben wir etwas, was auch die großen Polfahrer hatten: Wir treffen auf Menschen und andere Kulturen, Sitten und Absichten. Die verbleibenden Risiken haben wir stets gelassen akzeptiert und hatten auch bei den eigenen Touren stets Aufbruch und Heimkehr im Auge. Mit Erfolg und tollen Tourenjahrzehnten auf Flüssen, in Städten, in Gebirgen und der Wildnis.
Warum machen wir als Guide Academy solche Workshops? Nun, Reisen hat sich seit 1980 doch deutlich verändert. Bezüglich Outdoormaterial ist es kaum mehr gründlich zu überblicken, was man alles an Material bekommen kann, um es sich gut gehen zu lassen. Nichts mehr von Opas Weltkriegstornister und eine alte Wolldecke (teilweise noch in den 1980er Jahren!) mit denen wir loszogen. Sie haben gereicht, aber moderne Mittel haben auch ihren Reiz und sind sinnvoll☺.
Das Smartfone hat nochmals einen drauf gesetzt- nahezu alle Infos, die man früher vorher oder mühselig unterwegs suchen musste, sind nun in der Hosentasche verfügbar und erlauben schnelle Entscheidungen. Reisen ist technisch sehr bequem geworden und gerne vergisst man dabei dann doch einmal: Anderswo ist es anders als daheim……das ist Teil der Reise. Manchmal verleitet das Smartfone zu schnellen Entscheidungen – und meist nur auf Basis einer virtuellen Website. Das Leben aber ist nicht virtuell. Daher schauen wir hier einfach auf das persönliche, reale Reiseverhalten.

Personal Travel Safety – was ist das?

Auf dieser Seite geht es weniger um Unfallverhütung, Outdoor Safety/Risk Management GPS, Unfallverhütung und bruchsichere Kletterseile, Schwimmwesten etc. Hier werfen wir ein Auge auf die persönliche Sicherheit unterwegs und was wir dafür tun können, ohne uns den Spaß zu nehmen. Und ohne dabei übertrieben leichtsinnig am falschen Ort die falschen Dinge zu tun. Ein gesundes Mittelmaß der Abwägung ist es, mit dem wir uns beschäftigen.
Wir haben akzeptiert: Die Welt ist nicht überall ein Hort der Freu(n)de oder der verbrieften Sicherheit. Und wir haben auch akzeptiert, dass es stets erst einmal des Reisenden eigene Sache ist, sich um sich zu kümmern. Mit den Alltagsschwierigkeiten in vielen armen Gegenden gehen auch oft erweiterte Kriminalität und Gefahren einher. Unter die Räuber ist z.B. auch schon Rüdiger Nehberg am blauen Nil in den 1970ern gefallen und ließ einen toten Kameraden nach einem Schusswechsel zurück. In seinem Büchern hat er dies eindrucksvoll verarbeitet. Diese Szenarien sind glücklicherweise seltener als Überfall oder Raub- aber es gibt sie eben.
Für uns ein guter Grund, sich einmal offen mit „Persönlicher Sicherheit auf Tour“ zu beschäftigen und einen Blick auf die Themen“ Vorbereitung, Sicherheit auf Tour und Risikobewertung“ zu tun. Wir haben uns entschlossen, dieses Themas künftig auch in den Guideausbildungen der GAE einzubringen und zusätzlich Workshops in der GAE zu machen. Einen Pilotdurchgang hatten wir im ersten rein weiblichen Trekking Guide Lehrgang 2019 unter der Leitung von Micha S., der als Outdoor Instructor GAE und Trainer für Selbstverteidigung vom Fach ist. Als Trekking Guide verbindet er dazu alle wichtigen Aspekte in sich, und so war es ein letztlich kurzer Schritt, das Thema einzubauen. Als Gründer der Guide Academy brachte Christoph Maretzek lebenslange (Solo)Trekking- und Militärdiensterfahrungen seit 1986, heute als Reservist als Zugführer und Ausbilder in der Gebirgstruppe in Übung und Einsatz ein. Wir haben erlebt, wovon wir reden und sehen das Thema entspannt, aber ernsthaft und kochen auch nur mit Wasser.

Der Guide

Fest steht für uns: Der Guide prügelt sich i.d.R. wohl nicht für die Gäste.:-). Jedoch hat er bei z.B. Städtetrips oder Touren in Gegenden, wo Waffen frei zu bekommen sind oder sich Menschen nur mit einem Bruchteil des deutschen Gehaltes am Leben halten müssen, auch die Pflicht, einen frühzeitigen Blick nach links und rechts zu tun und nicht einfach in den Ärger zu laufen. Nicht im Gelände und nicht in der Stadt. Wer auf Reisen geht, lässt das gewohnte Umfeld, Regeln und geltende Gesetze hinter sich. Für privat –und Geschäftsreisende gilt meist: Sie sind ihr eigener Guide.

Sind Reisen für Touristen gefährlich?

Diese Frage lässt sich nicht mit ja oder nein beantworten. Aber: 100 % Sicherheit gibt es nicht. Diesen Eindruck herbei zu reden oder zu schreibe, um Kasse zu machen, wäre grob fahrlässig und nicht Ausdruck dessen, für was die Guide Academy steht: für professionelle Ausbildung und realistisches Training. Fest steht, das jährlich Zehntausende Touristen weltweit zu Schaden kommen, ausgeraubt oder bestohlen werden. Manche auch entführt oder schlimmeres noch. Auch Tote sind zu beklagen. Gleichermaßen ist jedoch zu sagen, dass diese Fälle nur einen Bruchteil dessen ausmachen, was sich jährlich an Menschen kreuz und quer über den Globus bewegt.

Backpacking – unterwegs auf eigenen Wegen

So schön es auch ist, sich vogelfrei und leichten Fußes aufzumachen: Backpacker haben erfahrungsgemäß das höchste Eigenrisiko – sie sind auf gute Sinne und Umsicht angewiesen, da sie meist solo und auf sich gestellt reisen. Zu ihnen zählen auch Paare, Trekker, Kanufahrer und Bikereisende. Die Erfahrungen auf den eigenen, europaweiten Tramptouren hat uns gelehrt: Vertraue deiner Nase und höre stets auf deinen Bauch. Wer in ein fremdes Auto einsteigt, geht eben Risiken ein- und wenn der Bauch grummelt: Es kommt noch ein anderes Auto! Wer auf Rucksacktouren geht, verlässt oft die ausgetretenen Pfade und bei Unfällen kann oft erst mal niemand helfen. Insofern schließen wir hier auch Reisende ein, die zwar nicht in der Wildnis, aber eben auch nicht in Gruppen reisen. Niemand weiß oft so recht, wo sie eigentlich genau stecken und Ihr Verschwinden bleibt ggf. lange unentdeckt. Da hilft auch der gerne sicherheitshalber mitgeführte Tracker für einsame Outdoortage nicht viel. Mag sein, er alarmiert elektronisch, jedoch vor Ort muss man meist erstmal selber schauen, wie es läuft. Da zählt erst einmal das eigene Auge und der eigene Entschluss. Auch als Städtereisender oder kanufahrender Backpacker.
Das Erlebnis während einer Kanutour 2016 in Alaska, wo milizähnliche Hinterwäldler, mit laubgetarnten Booten, großen Whiskyflaschen und reichlich großkalibrigen Schusswaffen hantierten, ließ uns doch genau hinsehen. Die Gesichter und die Gesten waren eindeutig und als langgedienter Infanterist erkennt man schnell, ob man willkommen ist oder nicht. Rund 150 km vom nächsten Ort entfernt, legt man sich in die Riemen…aber ganz gewiss nicht mit betrunkenen und augenscheinlich schwerstens bewaffneten, abweisenden Wilderern an. Alaska ist ein wunderbares Erlebnis und eine wunderbare Gegend. Jedoch verschwinden Menschen auch in Alaska spurlos und die Gewaltrate ist mancherorts recht hoch. Beides gehört zusammen.
Wer in den 1990er in Dublin nachts alleine unterwegs war, kam schon mal schnell in unschöne Situationen, wenn er schlicht im falschen Viertel und als Fremder gut erkennbar war. Die bekannte Szene aus dem Film Crododile Dundee I ist dann in der Realität nicht mehr ganz so lustig…

Urlaubsfreude vs. Realitätssinn

Für viele Leser mag dies nun die Urlaubsfreude schmälern- es sei uns jedoch die Frage gestattet: „Wieso eigentlich?“ Würde auch nur einer dem Guide gestatten, ihn zu Fuß zur Nachtzeit durch einen als Gewalthotspot bekannten Vorort einer Großstadt zu führen…statt das Taxi zu nehmen? Wohl kaum.
Mag sein, die Realität ist nicht immer bunt und schön. Jedoch ist es eben nur mal die Realität die einen schnell betreffen kann. Oder die Freunde, den Partner, die eigenen Kinder. Lohnt sich da nicht ein Blick mehr im Sinne der entspannten Vorfreude? Wohl schon, besonders wenn z.B. Kinder, Partner und Kunden darauf vertrauen.
Wir denken schon.

Warum Workshops „Travel safety“?

Wir wollen unsere Erfahrungen teilen und dies in gut geplanten, sauberen und fachlich vertretbaren Workshops tun. Wer am Outdoormarkt „vollkommene Sicherheit“, „Sicherheit durch 2 Tage Seminar“ verkauft, ist in unseren Augen mindestens höchst fragwürdig zu nennen. Daher tun wir das nicht. Aber: In zwei Tagen kann sich der Blick sehr deutlich ändern und Erkenntnisse reifen. Gepaart mit Tricks und Tipps, Übungen können wir mit den Teilnehmern ein gutes Paket für deren Touren schnüren. Genau diesen Anspruch haben wir.
Wir wollen den Teilnehmern unsere Erfahrungen vermitteln und ihren Blick schärfen. Sie sollen sich unter Stress ebenso erleben, wie Möglichkeiten sich zu entziehen und sich dünn zu machen, wenn es mal eng wird. Sie sind keine Soldaten oder Polizisten: Sie müssen nicht standhalten! Sie dürfen flitzen und sich in Sicherheit bringen, wenn ihnen mal jemand zu nahe rückt. Und jeder hat in seinem Verhalten, Achtsamkeit und Ausrüstung ganz erhebliche Selbsthilfepotentiale, die er kostenlos von morgens bis nachts abrufen und nutzen kann.
Bevor es jedoch dazu kommt, wollen wir ihre Sinne trainieren, ihnen bewährte Tipps geben und sich ausprobieren lassen: z.B. in Kommunikation, Schlagabwehr, Gegenwehr, Flucht, Hilfe herbeirufen.

Reisen heute

Die Reisefreude ist auch heute absolut ungebrochen – selbst in die entlegensten Gebiete kommen Touristen und Reisende ohne größere Probleme. Die Möglichkeit in Ärger zu gerate, gibt es natürlich auch in der heimischen Straßenbahn. Jedoch sind die Verhältnisse in anderen Ländern eben anders- und die Gangart ist rauer geworden. Im Gefängnis landen immer wieder erstaunte Touristen ohne jede böse Absicht: Unkenntnis schützt eben vor Strafe nicht. Aus eigener Erfahrung mit einigen Tagen Bau 1985 in Orange in einem französischen Militärknast wegen „Rumlungerns zu nahe am Tor“ der Legionskaserne. Und ein zweites Mal wegen „Reisen ohne Geld“ in Verdun 1988.

Welche Risiken bzw. bedenkenswerte Aspekte gibt es?

Das lässt sich kurz zusammenfassen, ohne dass die Liste vollzählig sein könnte. Aber als Fingerzeig kann sie allemal dienen. Für jedes Reiseziel können ganz unterschiedliche Themen wichtig sein. Sich über sie vor der Reise schlau zu machen, ist die beste Vorsorge.

  • Gefahren aus der Natur und durch Menschen
  • Unfälle, Verirren, Abstürzen, Unkenntnis der örtlichen Lebenslage und Regeln
  • Missverständnisse in Gesten und Worten
  • Diebstahl, Raub, Körperverletzung, Vergewaltigung, Entführung, Mord
  • Vorurteile oder Erlebnisse mit Nachwirkungen
  • Armut und daraus resultierende Verzweiflungstaten oder weniger friedliche Umgebung
  • Kriege, Aufstände, Unruhen
  • Politische Verwerfungen während der Reise
  • Regionale oder örtliche Vorkommnisse
  • Kulturelle Unterschiede, Sprache, Religion, Sitten
  • ……………..

Persönliche Sicherheit auf Tour

Wer sich auf die Socken macht, will die Tage unbeschwert genießen. Es liegt wohl in der menschlichen Natur, sich mehr auf die schönen Stunden zu freuen, als sich vor der großen Unternehmung über Risiken zu bedenken. Dabei tut genau dieses „was ist wenn“, sofern man es nicht übertreibt und sich nicht selber irritiert, einen ganz wunderbaren Dienst: Es weist direkt auf die möglichen Gefahren hin und so können akute Gefährdungen präventiv kleingehalten werden. Infos einholen, Botschaften abfragen, Nachlesen, Foren lesen, sich fit machen, üben. Und nicht einfach die Realitäten ausblenden.

Es wie mit dem Kletterer

Wenn dieser sich ans Seil hängt, käme niemand auf die Idee ihn Schwarzmaler zu nennen…wer ungesichert in die Wände steigt, dem wird man schon eine massive Risikofreude attestieren. Irgendwo hier zwischen drin bewegt sich auch der Reisende täglich. Für Guide heißt es in der Ausbildung: Vorsicht-Weitsicht-Umsicht. Damit keiner das Nachsehen hat. Alle Risiken kann man nicht vermeiden, jedoch kann man mit dem eigenen Verhalten ganz wunderbar und erfolgreich mitsteuern.

Prävention fängt bei der Planung an

Sie findet ihre Fortsetzung in der richtigen Vorbereitung und letztlich kommt es stets auf das eigene Verhalten im Gastland an.
Aspekte wie Sprache, Kleidung, Verhalten, Auftreten, Respekt vor Religion und Staat, Zeigen oder Umgang mit Begehrlichkeiten weckenden Gegenständen wie Kameras, Schmuck, Umgang mit Frauen in vielen muslimischen Ländern, Verhalten an religiösen Orten, Reden über Staat und Politik, das Durchqueren von Ganggebieten, Aufsuchen einsamer Strände etc. sind keine Nebensache! Sie sind das Salz in der Suppe „ich reise“.

Schnell kann man in Kalamitäten kommen, ohne etwas bewusst falsch gemacht zu haben. Der beste Schutz ist noch immer das eigene Gefahrenradar. Entspannt durch die nächtliche Stadt zu schlendern geht – Wachsamkeit ist aber eben auch eine ständige Eigenleistung.

Gefahrenradar

  • So, wie Polizisten nicht einfach in die Gasse gehen, sondern mit Abstand um die Ecke treten.
  • So registrieren wir aufmerksam, wenn urplötzlich alle Menschen um uns herum in Häusern verschwinden.
  • So schauen wir in der Straße in der Favela auch mal über die Schulter, wer hinter uns läuft…oder über uns am Fenster ist
  • So tragen wir auch nicht alles Pling Pling offen glitzernd in der Sonne.
  • So telefonieren wir eben auch unter den Augen des Taxifahrers mit einem Freund und geben die Taxinummer und das Fahrziel laut und deutlich durch.

Reisen in (Bürger)Kriegsländer

„Die Bronx ist gefährlicher als Kabul“ schreibt der Spiegel 2013. Solche Reisen sind nicht per se gefährlich- aber auch nicht einfach ganz entspannt. Ob man z.B. in Afghanistan zum Trekking muss….na ja , das kann man. Ob man muss? Persönliche Entscheidungen und persönliche Konsequenzen…
Wer in diesem einfach wunderschönen Land mal war, wird sicher genau drüber nachdenken und sich nicht mehr auf die häufig doch sehr geschönten High-End-Sonnenschein-Bilder der Werbefachleute verlassen. Mit dem Satz:“ Das hat mir keiner gesagt“, mag man bei Reisen ggf. Geld wieder rausbekommen. Jedoch ist es wohl blöd, wenn man dafür erst durch die Aufregung einer (Kurzzeit)Entführung in Libyen gehen muss, nach der man sich mit Glück ohne Kleidung und Besitz vielleicht lebendig auf der Straße wiederfindet. Nur, weil man dem Hotelportier nicht geglaubt hat, dass es besser ist, gewisse Viertel nach Sonnenuntergang zu meiden….und weil man 2 Dollar Trinkgeld sparen wollte. Geiz war noch nie geil.

Oder vielleicht hat man das Glück im Osten der Türkei als Backpacker beim Falschen einzusteigen. Oder man wedelt als Touri mit dem dicken Bündel Geld um Waren im Wert eines Euro irgendwo auf dem Lande in Afrika, vielleicht als Abenteuereisender im Sudan zu bezahlen. Das alles hat nichts mit Stigmatisierung von Menschen und Ländern oder sensationslüsternem Blackpainting tu tun- es sind DIE Realitäten, die eben vorkommen.

Soldaten werden gut ausgebildet in Sachen interkulturelle Kompetenzen- zumindest die der Bundeswehr. Und im Vergleich häufigen zum allgemeinen Verhalten vieler amerikanischer Bodentruppen ist definitiv zu bemerken: Das hat sich gelohnt! Sicherheit in schwierigen Umgebungen hat zuallererst mit dem eigenen Verhalten zu tun. Ob in zivil oder Uniform. Der Einheimische wünscht sich Respekt und weltweit gibt er ihn auch zumeist zurück.
Ausnahmen bestätigen leider die Regeln.

Opfer werden oder nicht

Das geht durchaus nicht nur Alte, Kranke oder wie fälschlich oft behauptet, besonders Frauen an. Jeder kann unerwartet zum Opfer werden. 1,90 m Körpergröße schützt nicht…sie lässt ggf. kurz zögern und ein entsprechend wuchtiger Auftritt eines Straßenräubers kann erfolgen, da er mit Gegenwehr rechnet. Dabei hat jeder hat ein ganzes Bündel Selbstschutz in sich ruhen. Sich gedanklich in die Opferrolle zu begeben, öffnet dem Strolch Tür und Tor. Hingegen sich aufrecht zu bewegen, klar und ruhig zu sprechen und einen bösen Blick auszuhalten, kann oft schon reichen, um nicht weiter belästigt zu werden. Wer anderen ans Leder will, überlegt sich, was er an Reaktionen bekommt und wie die Sache für ihn selber ausgehen könnte.
Es hilft auch, sich seiner Umgebung stets bewusst zu sein und sich selber immer wieder zu reflektieren. Körpersprache haben und lesen können ist ein Großteil dessen was zählt- besonders da wo keine gemeinsame Sprache besteht.
Dies alles wollen wir nutzen und in den Trainings abrufen. Denn wer auf Reisen geht, steht erst einmal für sich selber gerade. Seine Vorbereitungen passen oder sie passen nicht. Und dann, mit dem Quentchen Glück läuft die Tour wie die meisten vollkommen problemlos. Und so bleibt es IMMER die eigene Entscheidung und die eigene Verantwortung. Die beste Versicherung ist nichts wert, wenn man sich nicht selbst richtig verhält. Nicht alles ist vermeidbar. Jedoch vieles alles von einem selbst beeinflussbar und wird auch erwartet.
Aber der Mensch wäre nicht der Mensch, wenn er dies nicht gekonnt ignorieren könnte (es trifft immer andere-mir passiert schon nichts, ich pass auf) oder sich dem Gegenüber nicht zu Tode ängstigen könnte (Hilfe, das ist mir zu heiß!).

Unser Standpunkt für Guides, Privat-/Geschäftsreisende, Backpacker und Tramper:

Wer reist, nimmt immer sein Risiko mit. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Jedoch nimmt jeder ja auch seinen Menschenverstand, Hilfsmittel und Erfahrungen mit. Vorbereitung kostet Zeit – jedoch war es nie leichter als heute, sich schlau zu machen. Und irgendwie ist es ja auch ein Teil der Reise….! Wie wir meinen ein ganz gutes Set für Touren, wenn der kluge Reisende es nutzt.

Wie sich gezielt vorbereiten?

Hier ließe sich vieles sagen. Das Suchwort „Sicherheit für Touristen“ brachte 120.000.000 Einträge bei Google. Da sollte sich gemütlich stöbernd doch einiges finden lassen. Die aus unserer Sicht wichtigste Frage ist ganz einfach-jedoch sicher nicht für jedermann und jederfrau einfach zu beantworten:

„Bin ich bereit die Risiken anzunehmen oder bleibe ich lieber wo ich bin?“