Aktuelles & News2020-06-01T20:26:43+02:00

Ausbildung Trekking Guide 2021 Modul „Navigation“

15.-17.10.2021, Altenau im Harz

Mit Peter als erfahrenem Truppenfachlehrer für Navigation und als Hubschrauberpilot, sowie mit Gerrit als Kochtrainer und Psychologe geht es nun in der Ausbildung Trekking Guide 2021 Modul „Navigation“ in die kalte Jahreszeit über. Beide sind ausgebildete und erfahre Trekker und Trekking Guides. Als Fachinstructor GAE sind sie hier ganz in ihren Elementen! Dazu nutzen wir, um das Wissen vom Gebirgswandermodul im Vormonat anteilig zu wiederholen, den Harz in seiner rauen und durchaus fordernden Art.
Seit Mai/Juni haben stattgefunden die Module:

  • Outdoor Basics
  • Erste Hilfe Notfallmanagement
  • Trekking
  • Leadership
  • Mountain Fjäll Basics

Im Schwerpunkt geht es um Orientieren und sich zurechtfinden…es ist eben mehr als nur ein Handy als Ersatz-GPS (ist eh Unfug!) oder ein superteures GPS mit zig Funktionen, die keiner kennt. Vielmehr geht es um Basiswissen in vertiefter und gründlicher Art zu Karten, Kompass und GPS in Nutzung in einem schwierigen Gelände unter körperlicher Belastung durch Herbstkälte und – nässe. daneben das Camp mit Tarps und unbekannten Kochern , Essensplanung auf Zuruf und Selbstorganisation…wieder ein rundum buntes und sich in vielen Teilen wiederholendes Modul. In den Vormodulen war nach der Grundeinweisung natürlich der Kompass dabei und wurde anteilig genutzt, die Karte war schon intensiver dran…jetzt wird alles zusammengefügt und geübt.

Wir berichten dann nach dem Modul mit Bildern:-)!

Wilderness First Aid 2021

Termine:

Teil 1 (Basic) 22.-24.10.2021 Baden-Baden
Teil 2 (Trekking-Mountain)  19.-21.11.2021  Baden-Baden
Teil 3 (Winter) 17.-19.12.2021 Baden-Baden

Knacks…..umgeknickt und Band gerissen.
4 Stunden vor der Hütte, irgendwo in Lappland im Herbst. 2 Personen sind zusammen auf dem Trail, es ist neblig, keine Handyverbindung, Temperaturen am Sinken.
Aus einem an sich banalen kleinen Stolperer kann so in wenigen Momenten eine echte Gefahrensituation werden, die Handeln erfordert. Mit Wilderness First Aid 2021 kann sich jedermann und jederfrau für Touren und Camps wappnen.

Für den ersten Teil 22.-24.10.2021 bei Baden-Baden sind noch 3 Plätze frei! Alle teile können auch einzeln gebucht werden.
Jetzt anmelden 

Wir leben im Zeltcamp, kochen saulecker und genießen neben spannenden Übungen einfach die gemeinsamen Tage im Herbstwald.

Um dem Thema „wie helfe ich mir selbst im Notfall“ solide und von jedermann praktizierbare Kenntnisse mitzugeben, haben wir die 3-teilige Weiterbildung aufgestellt. Die Tagespresse hat es in den letzten Tagen gezeigt, wie schnell aus einer Verirrung einer 8 jährigen auf einer vollkommen unspektakulären Familienwanderung am Samstagnachmittag bei schlechtem Wetter und und übersichtlichem Gelände eine Rettungsaktion von über 1200 Suchern wird. eine die aufgrund einer  sicheren Unterkühlung in der Jahreszeit, die ungestoppt immer tödlich endet, zu einer zum Glück glücklichen Rettung gegen die Zeit wurde.

Die vielen Bergwachtberichte zeigen es auch, dass ein Handy eben kein Hilfe oder gar Selbsthilfeinstrument ist …und wer da draussen unterwegs ist, tut gut daran, sich selber helfen zu können. Nicht immer ist jemand schnell oder überhaupt zur Stelle.

Was ist im Notfall zu tun?

In Notfallsituationen beschleunigt sich alles und manch einer kommt innerlich mangels Übung und Ausbildung erst mal zum Stehen…es braucht kurz oder länger um sich zu fassen und dann zu agieren. Oft genug wird gezögert, „weil man nichts falsch machen möchte“…doch letztlich ist das einzig Falsche nahezu immer nur eines. Nichts zu tun. Jeder kann sich selber und dem Kumpel helfen…der Rucksack bietet auch ohne große Sanitätstasche schon bei einem kleinen San Pack viel Improvisationsmaterial.
Mit Übung und  vor Ort Kreativität und Handlungsmut wird es dann was!

 

Oktober 14th, 2021|

Neue Wanderführer GAE

Während des Bergmodules vom 23.- 26.09.21 haben am Berg einige der Teilnehmer ihr Zertifikat Natur- und Wanderführer /Nature-Walking Guide und eine Teilnehmerin vom letzten Jahrgang  ihr Badge als Trekking Guide erhalten. Nun geht es zügig weiter in Richtung Trekking Guide. Mit 2 Teilnehmern, die nun wieder in ihrem Job arbeiteten können, werden wir die Ausbildung im speziellen Rahmen zu Ende durchführen..:-). Den Abschluss dieser Ausbildungsstufe bildete eine umfangreiche Tourenplanung – und eine Roadbookerstellung…die Aufgabe haben alle sehr detailliert und sehr professionell gelöst!

Wir gratulieren und wünschen stets gute Touren, nette Teilnehmer und gesunde Heimkehr!
Weitere Teilnehmer, die auch anstanden, sind wegen Krankheit  oder Arbeit leider ausgefallen…..aber das holen wir beim nächsten Ausbildungsmodul „Orientierung und Navigation“ im Harz bald nach!

Für die Ausbildung 2022 sind noch Plätze frei…hier kannst du dich informieren und mit B0nus anmelden!

September 29th, 2021|

Bergrettung – Für den Notfall. Kein Service

Auch für alle die im Fjäll oder anderen entlegenen Gegenden unterwegs sind, sollte stets bekannt sein, wie schwierig, langwidrig und aufwändig eine Rettung im Notfall sein kann. Zum Teil müssen mehrere Stunden überbrückt werden bis Hilfe eintrifft. Genauso wichtig ist es, weder sich selbst, noch die Gruppe mit der man unterwegs ist zu überschätzen.

In der Ausbildung zum Trekking Guide bei der Guide Academy lernst du, durch gute Planung und solides Notfallmanagement, Unfällen vorzubeugen oder, wenn dann doch was passiert, beherzt und sicher damit umzugehen.

Übrigens, gibt es bei uns auch kürze Kurse zum Thema Erste Hilfe in der Wildnis. Neue Termine für 2021 sind eingestellt!

Zum Einstieg ins Thema empfehlen wir die spannende Doku von BR „Hybris am Berg“:

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September 24th, 2021|Schlagwörter: , , , , , , |

Trekking Guide Ausbildungsmodul „Trekking“ im Odenwald 11.-13.07.2021

Nachtrag zum Modul (11.-13.07.21)

…und wieder mal gehts los! Das Trekking Guide Ausbildungsmodul „Trekking“ im Odenwald 11.-13.07.2021 ist das Lauftraining und Führungstraining. Dabei sind auch EH, Natur, Kommunikation, Dog-Trekking, Biwakbau, Kochen, Routenplanung.

Langsam tröpfeln die ersten Teilnehmer Donnerstagabend am Camping in Eberbach ein und bauen auf. Ein bisschen plaudern, was sich so seit dem letzten Modul Erste Hilfe ergeben hat  und ohne Programm geht es früh in den Schlafsack…der Morgen findet uns früh am Start. Das Cafe am Camping ist leider noch zu, wir nutzen aber die Möglichkeit gut aufgelockert zu sitzen und Karten – und Kompassausbildung zu machen. Eingestiegen sind wir mit Kompassen: alte, neue, kleine, große, dicke, dünne, teure, billige…..Wie jeden Morgen hat sich jeder frisch getestet. Langsam wird es Routine:-)

Nach der Einführung heißt es Rucksäcke schultern, diese nochmal zu justieren und los gehts in Richtung der Stolzeneckruine. Dort oben, wo wir sonst ein Camp hatten, geht es wegen Renovierung dieses Jahr nicht und so tippeln wir frohgemut über Teile des Neckarsteiges hin zum bekannten Naturfreundehaus Zwingenberger Hof. Dort angekommen bekommen wir gerade noch was zum Trinken und bauen fix auf. Jeder sucht sich auf der Wiese einen schönen Platz und sehr bald bekommen wir auch den typisch deutschen Verhaltenskodex an so einem Platz, den auch andere frequentieren, zu spüren…Kinder, die ohne jede Vorwarnung die bei uns mitlaufenden Hunde anfassen wollen ohne zu fragen, Eltern, die nicht dabei sind und sich später wundern, wenn wir die Kids kurz, knapp und deutlich drauf hinweisen, dass sie besser fremde Hunde nicht einfach antatschen. Die Feuerstelle wird von einer Gruppe besetzt und mit dem Kommentar: „Wir sind heute so viele, da könnt ihr nicht dazu kommen“ der Zutritt verweigert. Von nacheinander oder abwechselnd nutzen ist man hier meist eben doch sehr weit entfernt. Wir weichen auf eine andere Feuerstelle aus und haben dort einen schöne Koch – und Plauderrunde. Einzelne bleiben noch lange bis nach Mitternacht sitzen und schwatzen…:-)

Das Hochwasser des Neckars hat die Wiese wie richtig eingeschätzt über Nacht nicht geflutet, der am Abend ausgelegte Standanzeiger aber war verschwunden. Der Fluß arbeitet. Wir arbeiten auch wieder und traben Richtung Burg Zwingenburg, eine imposante Anlage am Ufer gegenüber, hinter der der Einstieg in die bekannte Wolfsschlucht ist. Dort machen wir eine ordentliche Einweisung und Übung ins Berggehen und sauber Hintreten…der Steig hat stellenweise mittleren Alpincharakter und so nutzen wir, was uns am Wegesrand gegeben wird, natürlich aus. Für die Hundeführer gibt es auch noch Input auf dem schmalen Steig, es zeigt sich schnell, dass Berggehen mit Hund ebenfalls trainierbar und -bedürftig ist, um Unfälle zu vermeiden. Insbesondere ist das Thema leine ein Thema…die weitverbreitete Ansicht, der Hund suche sich schon seinen Weg ist im Naturschutzgebiet ebenso, wie auf schmalen Wegen ohne Ausweichmöglichkeit schlicht falsch bzw. wird ebenso schnell mal gefährlich, wie ein angeleinter Hund, der aus welchem Grund auch immer plötzlich die Richtung ändert oder zwischen die Beine und Stöcke  von Vorauslaufenden gerät.

Die Schlucht führt mäßig Wasser und zeigt uns eine der kleinen Perlen des Odenwaldes in grün, frisch und still. Bei Starkregen wird so eine Klamm schnell zur tödlichen Falle. Das einlaufende Wasser kann nur am Grund der Klamm fließen und kommt über die Hänge zusammen. Überflutet es auch den steig steht man bei Gewitter schnell in einer Starkstromleitung mitten drin. Der Regen der letzten Wochen kann auch die Hänge lockern und bei zu viel Wasser mörderische Muränen auslösen. Trotz aller Naturschönheit ist der Wanderer stets für seine Sicherheit selber verantwortlich..auch wenn kein Sperrschild da steht. Oben angekommen gibt es Ausbildung in Sachen Sanität: Tragenbau aus Seilmaterial und eine Trageübung im Gelände. Jedem wird so deutlich, dass Unfälle, die wie in dem gerade durchlaufenen Gelände sehr schnell zu einem enormen Hilfe.- und Personalaufwand mutieren. Daher: Vorsicht-Weitsicht-Umsicht. Sonst hat man schnell das Nachsehen. In vielen Fällen vollkommen unnötig und vermeidbar. Im Vorfeld haben die Teilnehmer diverse Links zu aktuellen Outdoorunfällen erhalten und die Aufgaben, sich dazu zu positionieren und einen Kurzvortrag vorzubereiten, um sich damit innerlich zu befassen. Die Saison ist noch jung und es sind massiv Unfälle am Berg, am Wasser und mit dem Bike zu verzeichnen.

Der weitere Weg führt uns zum Lohrbacher Forst…einem schönen Waldjugendzeltplatz, der uns schon oft als Quartierplatz diente. Auf dem Weg dorthin bekommen alle Teilnehmer einen Vorgeschmack auf den heißen Teil des Odenwaldes. Dort wo man aus den dichten Laufwäldern tritt haut die Sonne aufs Dach. Auch das Wasserproblem im Odenwald macht sich bemerkbar, es gibt nicht viele Bäche. An einer in der Karte eingetragenen Wasserstelle ist die Enttäuschung da denn es ist ein Wasserspeicher, kein Brunnen.

Direkt daneben tritt aus dem sandigen Boden aber bestes, frisches Wasser aus der Erde und bildet einen kleinen, ganz winzigen Strom, eher ein Strömchen, wo man nur mit der Tasse schluckweise kühles Wasser zapfen kann. Am Weg werden dann noch diverse kleine Übungen eingebaut: Erklimmen eines steilen Waldhanges mit Gepäck, Gepäckübernahme von einem Verletzten, Orientierung und Überqueren eines breiten Baches mit gutem Wasserstand und reichlich Stellen zum Knochenbrechen.

Am Abend findet uns eine stille Wiese, der letzte Sonnenschein wird noch ausgenutzt und alles ausgebrietet zum Lüften. Später in der Nacht wird es ungemütlich. Eine dicke Gewitterzelle hängt sich fest und wir bekommen den Ausläufer mit. Wieder mal ergiebiger Regen und danach erfrischte Luft, die auch noch am kommenden Morgen gut tut.

Der Abstieg zum Bahnhof Neckargerach ist schnell erledigt und wir nutzen so den ÖPNV und lassen das Wochenende sachte ausklingen. Aus der erhofften Erfrischung  im Cafe am Camping wurde nichts, da wir als Gruppe ohne Anmeldung trotz freier Tische nicht nur nicht erwünscht waren, sondern bei Nachfrage regelrecht zusammengestaucht und selbst der Guideausbilder sehr unhöflich zum Gehen aufgefordert wurde. Service seht anders aus und Professionalität auch.
Die Gruppe hat sich dann in die nächstbeste Pizzeria verkrümelt und der Ausbilder harrte mit leerer Batterie am Platz aus….der ADAC hatte es nicht recht eilig und so konnte dann bei Rückkehr der mehr als zufriedenen Pizzanutzer das Auto ans Laufen gebracht und ein schönes Laufwochenende entspannt beendet werden. Nun ist Sommerpause und die Teilnehmer erhalten die Tage ihre Planungsaufgabe für ihre Stufe „Natur- und Wanderführer“.

Im September geht es mit dem Modul „Mountain-Fjäll-Basic-Training“ in Bad Reichenhall weiter.

Hier folgen zeitnah die nachgereichten Berichte über die Module:

  • Outdoor Basics
  • Erste Hilfe/Notfallmanagement
  • Leadership

 

Juli 22nd, 2021|

Pressereise mit der TGO im Odenwald

Trekking-Camps und Odenwald…was ist denn das und was macht man noch so im Odenwald? Das müssen wir uns mal ansehen, dachten sich die Presseschaffenden und buchten die Pressereise mit der TGO im Odenwald, wo es über mehrere Tage von Highlight zu Highlight ging.

Und so trafen am Freitagmorgen um 09.00 h die wanderhungrigen Pressevertreter aus allen möglichen Regionen mit der Tourismusgemeinschaft Odenwald, vertreten durch Tabea M. und Tina L. sowie Sannah M. von der Tourismus GmbH BaWü am Bahnhof in Neckarburken ein. Dort wurden sie von Kerstin P. vom Naturpark Neckartal-Odenwald und Christoph Maretzek, auch vom  Naturpark und der Guide Academy in Empfang genommen. Nach einer Einführung in die Arbeit des Naturparkes und das Trekking-Camp- Projekt kamen noch DIE Themen hinzu, die das Thema Trekking auch für die späteren Nutzer ab Mitte August ausmachen…Kartenkunde kurz, Wetterkunde kurz, Trinken und Essen unterwegs.

Angesichts der seit 5 Jahren für jeden Outdooraktiven gut erkennbaren Veränderungen im Wetterablauf und der Katastrophe in NRW war insbesondere der Blick nach oben und die Thematik „Wie sorge ich für meine eigene Sicherheit durch Beobachtung am Weg und im Wald “ selber ein Schwerpunkt. Trekking heißt selber machen und für sich selber sorgen…da ist niemand anders für verantwortlich.

Unter Kerstins Leitung brach die Gruppe zügig auf und währenddessen schaffte Christoph im späteren Camp eine Grundlage für die Teilnehmer…der versprochene Kaffee war fertig bei Ankunft am Nachmittag. Nach ca. 12 km bei durchaus sommerlichen Temperaturen bauten die TN dann erst mal unter Anleitung ihr großes Tarp auf und wurden von der  mit einem Eis überrascht!
Die scharfe Hitze hatte es an dem von großen Bäumen freien Platz in sich und so zeigte sich gleich die Besonderheit des Thema Trekkings: Ankommen und sich passend auf Wetter, Umgebung und Vorhaben selber einrichten ist eins und gehört dazu…die Platzeinrichtungen sind bewusst knapp gehalten, um eben unverbaute Natur zu erleben. Der Kompromiss zwischen notwendiger Infrastruktur und Natur ist ein fließender Prozess, der sich sicher in Nuancen auch noch mal weitergehend betrachten lässt, wenn die ersten Nutzer drüber sind. Schon diese Unternehmung brachte noch ein zwei gute Ideen auf..:-).

Der Förster des Revieres als großer Unterstützer war eben so da, wie der Ortsvorsteher und der Nachbar, der nebenan seine kleine Baumplantage hat…man will ja wissen, wer sich künftig da rumtreibt…:-).
Die Zelte standen schnell und dann wurden diverse typische Themen für das Outdoorleben praktisch durchgegangen…Feuer machen, Sicherheit, Umgang mit der Säge, Holz machen, Anzünder schnitzen, Kochen am Feuer…und immer wieder der prüfende Blick nach oben, der das Wetter scannte.

Spät nachts wurde dann der letzte Gang des Outdoormenüs serviert und danach wohlig geschlafen. Das Menü begann mit Astronatutenfutter aus der Tüte, dann gab es frische Brotfladen aus der Pfanne und Schmorgemüse aus der Muurika, sowie noch Würstchen und Fleisch aus dem Regiomaten in Dallau. Trekking heißt nicht Regenwürmer fangen…:-)

Morgens gab es dann die weltbesten Rühreier aus der dicken Pfanne (nicht rucksacktauglich….:-)), nochmal frische Fladen und Abendreste, Tütenmüsli und frischen Kaffee vom Feuer. Nach dem Abbau verlegt die Gruppe mit dem Kleinbus auf eine 3-D-Bahn zum Bogenschießen und Christoph machte sich gleich an die Nacharbeiten auf dem Platz, wie z.B. einen kleinen Pfad ins Gesträuch schlagen, damit man Brennholz sammeln gehen kann.

Juli 19th, 2021|

Dreharbeiten mit dem Norddeutschen Rundfunk Mai 2021

Mit dem NDR waren wir im Mai bereits in Köln zu spannenden und interessanten Dreharbeiten zu „Günstige Zelte auf Herz und Nieren geprüft“ unterwegs. Der Teil war ein teil eines ganzen Beitrages zu Outdoorklamotten und Ausrüstung…sehr interessant der Blick hinter die Marketing und – Produktionsaspekte! Das Team war cool und die Ergebnisse im Windkanal und draußen waren aufschlussreich..:-).

Das Feedback vom Team war prima:

Hallo Christoph,
herzlichen Dank auch von uns für Deine Expertise. Auf viele Details, die wichtig für Verarbeitung und Funktion sind, wären wir gar nicht gekommen ohne Dich. Also: good job! War richtig gut!

Die eigenen Erfahrungen aus 40 Jahren draußen auf Tour ließen sich gut auf die zu prüfenden Großzelte übertragen und haben sich letztlich im Windkanal fast durchgängig bestätigt…..schaut mal in den Beitrag morgen um 21.00 beim NDR.

https://www.ndr.de/fernsehen/programm/epg/Die-Tricks-mit-Camping-und-Outdoor,sendung1157168.html

Juni 6th, 2021|

Outdoor Basics für Trekking Guides 2021

Das Modul Outdoor Basics für Trekking Guides 2021 für die erste Halbgruppe und das angehängte Modul Leadership für den gesamten Kurs sind im Odenwald vom 24.-30.05.21 erfolgreich gelaufen. 4 Tage Regen, Starkwinde und dann anschließend Aufheiterung bis Knallesonne haben uns alle Repertoiremöglichkeiten zur Verfügung gestellt. Coronas und der neue Platz haben die Abläufe verändert, nicht jedoch den eigenen Standard! Wieder einmal fanden 40 Jahre Outdoorleben und nun fast 30 Jahre Ausbildungstätigkeiten bei den Pfadis, der Gebirgstruppe, im ehemaligen Wildnisführerverband und in Dutzenden Camps und Touren zusammen und haben uns selber mindestens genauso viel Spaß gemacht wie den Teilnehmern..:-)

Verletzte waren wie seit 2003 im Guidetraining nicht zu beklagen und so hatten wir mit einer Supergruppe phantastische Tage. Die Teilnehmer kamen von Lübeck bis Bayern…viele Landschaften und Regionen waren also vertreten. Mit Gerrit hatten wir auch unseren Teampsychologen und erfahrenen Outdoorkoch- und Bäcker am Start, der mit den Teilnehmern mit einfachen Mitteln weltbeste Kuchen und Brote backte!

Themen waren:
Die von uns bewusste Beschränkung  der Zertifikate auf 15 pro Jahr macht die sehr intensive Ausbildung und die einzigartige Aufstellung mit vielen Bush Craftelementen, aufwändiges Kochen und Backen, die Ausgabe von viel persönlichem Material erst SO möglich und zeichnet diese Form der Ausbildung aus. Kocherparade, Werkzeugkunde, Kochen und Lebensmittel draußen, Naturkunde, Kräuter, Wetterbasics, Orientierung mit Karte und Kompass, GPS, Leadership Basics, Biwakbau Riskmanagement, Sprache und Kommunikation, Rucksack- und Stiefelkunde, Improvisationen u.a.m…….

Im angehängten Leadershipmodul ging es dann direkt weiter:
Gruppenführung, Kundengespräche, Stresssituationen, Streit und Zoff, Tagesetappe, Tourenplanung u.a.m.

Warum 12-max. 15 TN?
Gruppen die größer sind wollen wir nicht und NUR so kann richtig fleißig geübt und getestet werden. Alles andere ist für uns nicht vertretbar und ist methodisch-didaktisch in der GAE auch nicht denkbar. Wenn große Gruppen um ein Flipchart rum sitzen oder im Pulk üben sollen, dann widerspricht das unseren Ansprüchen. Da kann man weder vernünftig und nachhaltig ausbilden, noch können die Teilnehmer ausreichend üben und ausprobieren. DIESE Erfahrungen sind aber das A und O jeder vernünftigen und ihr Geld werte Ausbildung. Und wenn sich Leute auf so weite Wege zu uns machen, dann stehen wir nicht nur im Wort: wir halten es auch.
Unsere Versprechen sind Garantien.

Was passiert bei Outdoor Basics?
Ganz einfach: es wird einfach draußen abseits Strom fließend Wasser und mit den typischen eingeschränkten Mitteln gelebt. Dabei erweitern wir bewusst auch mit typischen Hütten- und Campszenen, um die Guides auch hierauf vorzubereiten. Und dann „verwöhnen“ wie sie auch noch mit ganz untypischen, für uns aber typischen aufgaben , Situationen und Herausforderungen…eben TRAIN AS YOU GUIDE! Der Kurs ist die Grundlage für alle folgenden Ausbildungsmodule und die Schaffung eines einheitlichen Anfangsniveaus für alle…unabhängig von Vorbildungen. Wer was weiß, kann dies auch einbringen und die Fähigkeiten der Teilnehmer werden gezielt abgerufen und zusammengeführt.

 

Termine 2021
Die Termine für 2022 kommen nach den ganzen Anpassungen wegen Corona etwas später als sonst…Mitte Juni hier auf der Website!“ Auch für 2022 gibt es nur 15 Zertifikate! Wer will kann sich bereits jetzt vormerken lassen!

Einfach mit dem Kontaktformular anschreiben!

Leadership und Guiding 2021

Vorlesung „Leadership und Guiding“ 2021

„…..hej , gib doch mal das Beil rüber!“

Vorlesung mit Beilen…..? Klar, am Adventure Campus in Treuchtlingen, wo es eben auch raus geht für die Studierenden der „Hochschule für angewandtes Management“. Zügig hingelangt und schon steht der Schlafplatz für die Nacht. An anderer Stelle wird sich um das Feuer zum Kochen gekümmert, andere sprechen sich ab, wie gekocht wird und wer was macht. Das Holz ist außen platschnass und auch innen. Brennt aber trotzdem…denn eine gute Einweisung und erste Anleitung ist auch Leadership. Meist ist es sogar genau  DER Teil, der offenes, auftragsorientiertes Leadership überhaupt erst möglich macht: Denn niemand kann bei wichtigen oder gefährlichen Abläufen von irgendwem guten Gewissens etwas verlangen, wenn er es nicht zuvor vermittelt und/oder den Wissensstand geprüft hat. Und ggf. eben nachgesteuert hat, damit man jemanden „mal machen lassen kann“. Wo Zeit und die Muße ist, jemanden sich selber rantasten zu lassen, ist es eine wunderbare Lernsituation um eigene Erfahrungen aus sich selbst zu gewinnen.Aber die ist nicht immer und überall gegeben.

 

 
Knapp ein Dutzend hochmotivierte junge Studierende der Hochschule für angewandtes Management (www.fham.de) haben an der Vorlesung am Adventure Campus in Treuchtlingen (www.adventure-campus.com) teilgenommen. Nun im dritten Jahr konnte Christoph Maretzek in der Aktivvorlesung im Camp das Thema Leadership im Vergleich der Tätigkeit im Firmenleben und dem Tourenleben als Guide, ebenso theoretisch wie praktisch und unter echten Bedingungen vermitteln. 40 Jahre Outdoorleben und die vielen Trainings- und Ausbildungserfahrungen mit Guideanwärtern, Jungendgruppen , Kindergruppen, Arbeitsteams, Lehrgängen und Studierenden, Firmentrainings, Ausbildungen im zivilen Rahmen und für Mannschaften, Unteroffiziere und Offizieranwärter bei den Gebirgsjägern finden dann zusammen und fließen so in ein modernes und besonderes Studium ein. Der Studiengang „Outdoorsport und Adventuremanagement“ als einer der branchenorientierten Bachelorstudiengänge an der Hochschule bildet die Zusammenführung des stetig wachsenden Outdoorsektors zum einen draußen und zum anderen in der Leitung, bzw. auf der wirtschaftlichen Ebene ab.

Denn auch die Wirtschaft heute ist unglaublich schnell, verlangt ständige Rundumbeobachtung, immer wieder Analyse und schnelle Reaktionsfähigkeit. Leadership im Umgang mit Menschen als DER Teil der Wirtschaft, der Gewinne und Erfolge erst ermöglicht, unterliegt heute gewaltigen Anforderungen an Psyche, Auftritt, Belastbarkeit, eigene Stabilität,  Wertekanon und Anpassungsfähigkeit. Vor allem auf Seiten des Vorgesetzten und Leiters. Ob er als verlässlicher, ehrlicher und erfolgreicher Leader wahrgenommen wird, oder als schlichter Erfüllungsgehilfe von Kennzahlen, Arbeitsvorgaben oder sklavisch dem Willen seiner Vorgesetzten verpflichtet…DAS entscheidet letztlich jeder Leiter selber: Durch sein eigenes Führungs- und Vorbildverhalten, seine Integrität, seine Ehrlichkeit und seine Durchhaltefähigkeit im Umgang mit schwierigen und komplexen Situationen im schnellen Wechsel. Die Coronasituation und die politischen Abläufe haben es breit gezeigt, WIE wichtig echtes Leadership unter solchen erschwerenden Bedingungen ist. Die wenigsten in ihrem abgerundeten Leben haben sich vor eineinhalb Jahren vorstellen können, wieviel plötzlich ohne jede Blaupause oder Vorerfahrung auf allen Führungsebenen verlangt wird, um die Firma, das Team, die einzelnen Menschen und letztlich sich als Leiter gut über die Runden zu bringen.
Leadership muss BESONDERS dann tragen, wenn es eng wird. Wer sich dann versucht, durchzumogeln, wird schnell erkannt. Um um zu erreichen dass es trägt, wenn es eng wird, muss es zuvor in den alltäglichen Situationen immer und immer wieder bestehen.

Sinn und Zweck der Vorlesung im Camp

Die jungen Studierenden bekommen echtes und authentisches Übungsmaterial, Situationen, Belastung und Erfolg ebenso wie Auseinandersetzung, innere Beteiligung und echte Erfahrungen. Für die meisten ein in seiner Komplexität doch neues Feld, jedoch bringen alle bereits Ausbildung, Lebenserfahrung, Studiumswissen und vor allem NEUGIER und WOLLEN mit. Leadership ohne eigene Belastung und Erfahrung in der Ausbildung trägt nicht und so gehen wir eben raus um zu erleben, was es so zu erleben gibt..:-)!
Nur wer selber genug geschwitzt hat und zu trinken gereicht bekam, wird als Leiter später die von ihm an andere gestellten Forderungen richtig einschätzen und gestalten können. Am Ende aller Leadershipvorgänge liegt einer still in seiner Kapitänskajüte und muss mit dem, was er angeleiert hat, was er verlangt hat und was andere dabei zu leisten hatten für sich selber klar kommen. Er muss dann mit den Zweifeln ebenso gut auskommen wie mit den Glücksgefühlen, weil das Team wieder einen Schritt weiter ist. Oder mit den Selbstvorwürfen, wenn er sich selber etwas vorzuwerfen hat.

Dieses für die jungen Studierenden erlebbar zu machen und sich zu erproben, ist auch ein Teil der aktiven Vorlesung.

Hintergrund und Inhalt der Aktivvorlesung ist das Kunstwort VUKA

Das Studium zielt ab auf einen Führungsposten im weiten Feld der Outdoorindustrie. Dabei ist das wirtschaftliche Leben ist rasend schnell, unübersichtlich, veränderlich und schwerer kalkulierbar geworden. An Führende und Entscheidungsträger werden heute sehr hohe Ansprüche an ihren Umgang mit Menschen, Aufgaben und Zielstellungen gestellt. Nicht umsonst werden viele Analogien und Ansätze im wirtschaftlichen Leben zu militärischen Bezügen gesucht und genutzt, da wirtschaftliches Gewinnstreben eben auch nicht ohne Blessuren abgeht oder stets friedlich ist. Es ist auch kein Zufall, das viele langjährig militärisch geschulte und bestens ausgebildete Kader nach Dienstzeitende in die Wirtschaft in allen Bereichen und auf allen Ebenen wechseln.

Sich mit Konkurrenz, hohem Arbeitsdruck, Sorge, Ansprüchen und Zielen täglich und selten mit Ruhe in der Betrachtung auseinander zu setzen, fordert stets den vollen seelischen und körperlichen Einsatz. Oft unter Zurückstellung persönlicher Belange. Geprägt sind die Abläufe von 4 Hauptfaktoren im wirtschaftlichen Leben, die auch in militärischen, feuerwehrlichen oder polizeilichen Tätigkeiten einen hohen Stellenwert einnehmen und den trainierten Umgang mit ihnen voraussetzen:

V  Volatilität (volatility) für: Ausmaß der Schwankungen
U Unsicherheit (uncertainty) für: Mangel an sicheren Verhältnissen
K  Komplexität (complexity) für: Vielschichtigkeit
A  Ambiguität (ambiguity): Mehrdeutigkeit

Analogien und Vergleich helfen, aus anderen Bereichen wichtige Erkenntnisse oder Wissensstände für den eigenen Ablauf nutzbar zu machen. Agiles Führen heute setzt die Fähigkeit voraus, schnell und kurz, ebenso wie lang und weit über den Tellerrand sehen zu können. So fanden die Betrachtungen des amerikanischen Militärs, den unterstellten Führungsebenen mehr Eigenständigkeit und Entscheidungskompetenz zu geben, in angepasster Form und auf zivile Bedürfnisse umgestaltet Eingang in die zivile Wirtschaft. Das Kunstwort VUKA tauchte auf und beschreibt letztlich in weiten Zügen das, was an anderer Stelle seit langem mit Auftragstaktik umschrieben und gelehrt wird.

Bedeutung von VUKA

Im Bereich der Wirtschaft beschreibt es den Zustand der Unsicherheiten, der erhöhten Schnelligkeit bei Bewertung und Entscheidung im heutigen Technologiezeitalter. Unternehmen müssen heute in einem sich, wie früher meist nur für Soldaten, Seeleute oder Expeditionen, schlagartig, ständig und immer und immer wieder ändernden Umfeld und Impulsen, Werten, Zielen, Bedrohungen, Notwendigkeiten zurechtfinden. Nichts ist so beständig wie die Unbeständigkeit der Lageentwicklung. Leiter brauchen neue Inputs und Zugaben, befehlen alleine vom Chef an den Bandarbeiter reicht schon lange nicht mehr. Diese von vielen als neue Welt empfundene Situation fordert heraus! Wie wohl Hannibals Leadership auf seine Männer wirkte, als er vor über 2000 Jahren morgens aus dem Zelt trat und sagte: „Männer wir gehen über die Alpen….MIT den Elefanten!“. Ob wirklich jeder der Anwesenden DIESE Lageentwicklung hat kommen sehen…oder ob jeder davon begeistert war?

Firmen und damit Manager und Entscheider müssen sich immer wieder neu anpassen und lernen mit diesen erheblichen Schwankungen, die ihre Kurz- und  Langzeitentscheidungen tangieren, zurecht zu kommen. VUKA ist deshalb dazu da, durch Betrachtung der wirksamen Faktoren in Unsicherheiten wieder Sicherheiten zu generieren, zu entfalten und so schnell anzupassen, dass aus neuer Unsicherheit wieder Sicherheit wird.
Leadership dabei aktiv zu leben, ist dazu unumgänglich und sein Wert ist höher denn je! Nicht die Ressource schafft den Raum für Erfolg. Erst der Mensch, der die Ressource für (s)ein Team nutzbar macht ist es!

Situationen oder Information sind grundsätzlich nie eindeutig, sondern unterliegen unterschiedlichen Interpretationen und Verständnissen. Aus Schulz von Thuns Kommunikationsmodel, das beschreibt, dass man achtgeben muss, nicht verschieden zuhören und welche Ebenen es dabei gibt, ist längst die vermeintliche Freiheit geworden, es eben so hören zu wollen, wie man es verstehen will. Jede moderne Kommunikation unterliegt einem hohen Maß an häufig nicht erkannter oder nicht ausreichend berücksichtigter Ambiguität. Diese heute nicht rechtzeitig zu erkennen, hat schnellere und gravierendere Folgen und so ist es unumgänglich, sich immer wieder selber rundum umzusehen, sich im Zuhören ebenso wie im klaren Äußern der eigenen Ansicht zu üben. Jedoch auch immer zu akzeptieren, dass nicht alle Diskussionen immer und überall erschöpfend geführt werden, eben nicht alle Aspekte bis in ihre Wirkung in 5 Jahren geprüft werden können. 5 -Jahresplanungen heute sind ein absolutes Bravourstück wenn sie gelingen. Jedoch ein Spiel gegen die Bank, wenn sie fehlerhaft angegangen und heutige Rahmenbedingungen nicht ausreichend eingeplant werden.

Agiles Leadership ist modernes Leadership

Der agile Führungsumgang unter VUKA-Betrachtungen als die zielgerichtete und flexible Handhabung der veränderten Lage, in der ständig neu entschieden werden muss, ist eine Daueraufgabe. Und sie ist nicht vom Leader alleine zu bewältigen…Agilität muss sich letztlich auf allen Ebenen wiederfinden, um flexibel reagieren und doch auf Kurs bleiben zu können. Wer heute versucht, alle Aspekte am Chefschreibtisch festzulegen, wird verlieren. Da, wo es unendlich viele Mikroprozesse zu steuern, zu verknüpfen und letztlich täglich neu auszuwerten gilt, sind zu viele Menschen und Ebenen daran beteiligt, als dass es noch einer alleine könnte. Viele  Informationen verlieren ihren Wert schneller als früher, weil Bedingungen und Ziele, Beteiligte, Motivationen, Partnerschaften, Gesetze und Entwicklungen sich entweder schneller entwickeln oder durch den beschleunigten Informationstransport schneller mit Wirkungspotential ankommen. Sie können nicht (mehr) ausgesessen oder ignoriert werden. Falsche Entscheidungen haben schnellere Wirkungen als früher. Agilität ist mehr als ein Wort für heutiges Leadershipverhalten. Es ist letztlich der Kern des Leaderships und mündet, wenn es denn läuft, in Selbstständigkeit, Ablaufverständnis, gesteuerte Wechselwirkung und Zielerfüllung durch Vertrauen in Fähigkeiten und den Ausbau der notwendigen Strukturen und Fähigkeiten. Neue Techniken im rasenden Wechsel zu etablieren, ist nur mit innerer und struktureller Agilität umsetzbar um Aufträge abzuwickeln und Aufgaben zu bewältigen.

Follow me…Trust me!

Wer führt, braucht Vertrauen und Gefolgschaft. Hat er dieses nicht, kann er gegen den Widerstand oder den Stillstand ankämpfen und brachial durchsetzen, was nötig ist. Er wird aber keinen Erfolg auf Dauer haben. Erst mit der Formel: Mitarbeit auf der Basis von Einsicht und eigener Beteiligung wird es ggf. zum Dauererfolg. Und den einmal erreicht zu haben, verpflichtet ihn zu pflegen. Denn er ist schneller Geschichte als man ihn herbeigeführt hat.

Da, wo Menschen Angst um Lohn und Brot, Gesundheit und Leben haben, da ist noch mal mehr Leadership und Vertrauen gefragt. Und da ist es ebenso schnell nötig, von höchster Eigenständigkeit, Agilität und Freiraum zu engeren Formen für den Moment der Krise zurückzukehren. In der echten, der starken Gefahr ist oft genug das straffe Wort, die klare Vorgabe, der Mut, sehr direktiv zu führen das Mittel der Wahl, um alles zusammen zu halten und Gefahren abzuwehren. Für diese Situationen gewappnet sein heißt auch: Positives Leadership im Vorfeld um Vertrauen zu generieren. Corona hat das Bedürfnis der Menschen nach klaren Informationen, erkennbarer Führung, Einbeziehung der Bedürfnisse anderer mehr als deutlich aufgewiesen. Und den Wunsch nach guten Vorbildern…nach „best practise in leadership“ eben. Vertrauen in Führung unter dem Eindruck der erhöhten Belastung oder in der echten Gefahr funktioniert nur, wenn es vorher geschaffen und gepflegt wurde.

VUKA und Corona

Die Seuche hat auch Firmen so schnell, kompromisslos, rücksichtslos und durchschlagend wie lange vorher nichts gezeigt, wie dünn der Firnis der Zivilisationssicherheit ist, wie schnell Systeme kollabieren oder gefährdet sind und wie wenig viele Menschen darauf nicht auch nur im Ansatz vorbereitet oder für den Umgang mit Dauerkrisen geschult sind. Jegliche Planungssicherheit und Langzeitkalkulation ist ein Va-Banque-Spiel geworden, finanzielle Reserven und planerische Rahmenbedingungen werden durch ständig geänderte Regeln, Vorgaben, Gesetze, nationale Alleingänge oder schlicht fehlerhafte politische Entscheidungen und Zeitverlust torpediert.
Unablässig wird neu aufgestellt und geprüft, verworfen und entscheiden.

Leadership unter DIESEN Bedingungen gleicht dem Einsatz in einem zivilen oder militärischen Führungsstab, der nicht direkt am Ort des Geschehens, sondern in einem Wust von Informationen wühlend weit ab alles betrachten, auswerten und entscheiden muss. Und sich sicher sein kann, dass die nächste Änderungswelle schon heranrollt. Wo Menschen auch auf sich gestellt und Freiräume nutzend aktiv werden, um Prozesse am laufen zu halten und auf die Situation anzupassen.
Ein Ort, wo Menschen für andere sauberes Leadership generieren müssen, damit die gemeinsam erarbeitete Lösung auch trägt.
Wer hier nur an seine Karriere denkt, die Belastungen nicht teilt mit seinem Team oder Angst hat zu reagieren, wird versagen.

Zusammenhang VUKA und Teamleistung

Neben dem Bereitstellen von ausreichender Reaktionszeit, schneller Auswertung der neuen Infos und den passenden Schritten ist vor allem das passende Führungsverhalten DER ausschlaggebende Faktor, ob das Team durchhält oder nicht. Ein falsch geführtes Team bricht auseinander, wird ineffektiv oder sichert sich selber eher ab, als dass es die notwendigen Schritte, auch mal aus der Komfortzone raus, durchlebt!
Wer nicht aktiv, mit Blick in alle Richtungen führt, den führt das Leben dann ganz schnell vor.

Die Vorlesung im Camp

Wie immer ging es im Lehrraum mit einer Theorieeinheit los und später fanden sich alle in einem Camp wieder, in dem fleißig gebaut und eingerichtet wurde. Eine sichere Feuerstelle, eine Kochmöglichkeit, Sitzplätze und ein Dach über dem Kopf, Windschutz, Lagerstelle…grad so, dass alles sauber, sicher und gut gelagert werden konnte. Dabei wurden die studierenden im rahmen der Ausbildung und Einweisung auch immer wieder zusammengeholt und auf besondere Punkte hingewiesen…konnten aber dann im weiteren Fortgang eigenen Ansätze ausprobieren.
Das harte Wetter machte Änderungen nötig und die auch unschönen Leadershipentscheidungen waren zu treffen, um Leib und Leben bei dem angemeldeten und tatsächlichen Sturmausläufertief nicht zu gefährden. Diese wurden nicht in der Diskussion entschieden, sondern vom Verantwortlichen sehr genau im Auge behalten, ständig neu bewertet und sehr deutlich vermittelt.
So waren wir auch gleich am echten Puls der Zeit. Nicht überall kann jede Freiheit der eigenen Entscheidung gewährt oder vertretbar gemacht werden.
Neben den notwendigen Einweisungen in richtig mit dem Beil arbeiten, sicher sägen, Feuer auch mit nassem Holz machen, selber kochen, Regens- und Windschutz bauen gab es Dutzende kleine Situationen für Führungsübungen und Situationsaufgaben. Kleine Konflikte, Sprache und Körpersprache, Planung und Vortrag, frei Stehen und Reden, Umentscheiden und Darlegen….an Übungsmöglichkeiten mangelt es in einem Camp der Guide-Academy nie!

Die Studierenden mussten sich einem für sie komplett neuen Feld, mit einem Trainer, der eine für sie vollkommen neuen Sprache und in ungewohnter Deutlichkeit sprach und unter tatsächlich unangenehmen Bedingungen wie Sturmwind, Kälte und Regen, Rauch und selber machen müssen fast ohne Vorkenntnisse zurechtfinden.
Und das haben sie wieder mal großartig gemacht! Oft genug war es der Sprung oder der stoß ins kalte Wasser.

Zitat der Bewertung einer Teilnehmerin 48 Stunden danach:

„Das Camp hat mir in der Weise viel gebracht, dass Sie es mit vielen Übungen bestückt haben. Jeder musste einmal in die Leaderrolle schlüpfen, es waren aber nicht zu viele, sodass es immer noch eine angenehme Atmosphäre war. Die Aufträge waren vielleicht nicht immer angenehm auszuführen, wenn man von hier auf jetzt ins „kalte Wasser“ geworfen wurde. Die Tips die Sie im Anschluss daran gegeben haben, bleiben aber so viel besser auch für lange Zeit im Gedächtnis.“

Leadership heute

Leadership heute wird oft als „alle müssen zufrieden sein“ verkauft. DAS geht gar nicht. Und diesen Umstand auszuhalten, eben mit Blick auf Details und das Ganze, die Abwägung zwischen Präferenzen Einzelner und den Bedürfnissen aller, auf die Unterscheidung zwischen „ich hätte gerne“ und „wir müssen aber“ auch mal unbeliebt zu sein oder jemanden zu enttäuschen. DAS ist dann am Ende belastbares Leadership. Wer nur die ständige Zufriedenheit im Prozess für alle sucht, damit sein Leadership leicht fällt, der wird am Ende keinerlei tragfähige  Zufriedenheit erreichen.

Nicht die billige Zufriedenstellung, das Vermeiden oder Totschweigen von Schwierigkeiten, Herausforderungen oder Niederlagen ist das Ziel. Sich zu stellen, vor die Menschen zu treten und sie trotz Belastung abzuholen und bei der Stange zu halten….DAS ist Leadership im Sinne des Wortes! Nicht jeder Leader braucht Visionen und weitreichende Kompetenzen. Schon zwischen zwei Menschen, die einen banalen und einfachen Auftrag gemeinsam ausführen, kommt es zu einer Führerschaft. Und tragfähige Ergebnisse braucht es auch hier.

So wird das Spiel im Kleinen bereits die Grundlage für den Erfolg im Großen. Und nur da, wo Mitarbeiter unter Belastung, Sorge oder Unruhe, unter fehlender Beobachtung und Anleitung gut arbeiten und mitziehen, kann sich der zuständige Leiter um andere Bereiche kümmern. Wer sich nicht verlassen kann, der ist verlassen. Vor allem trägt es erst, wenn er nicht da ist und nicht kontrollieren kann. Wenn es dann trotzdem läuft, dann läuft der Laden. Daher ist der Blick auf die Menschen und deren Wohlbefinden, ihre Sicherheit, ihre Beachtung der erste Schritt für die Zeit, wo es daran mangels Ressourcen an persönlicher Ansprache, Nähe oder schlicht Zeit einmal mangeln wird…..:-) Dann ziehen sie trotzdem mit. Wer nur Zucker verteilt hat, braucht irgendwann dann nicht mit Salz oder auch nur ohne Zucker kommen und etwas fordern. Belastungen und Ruhezeiten, Anstrengung und Entspannung müssen sich stets die Waage halten. DIESES sicherzustellen oder den Mangel daran abzufedern ist auch Leadershipaufgabe.

Wer sich weg duckt, wer sich nicht zeigt, wer die Konfrontation nicht aushält, und zwischen Konsens und und Kompromiss nicht unterscheiden kann, der wird in ewigen Diskussionen versinken. Wer nur befiehlt, punktuell und unter Vorgabe aller Paramater, Wege und unter Auslassung aller Eigeninitiative der Mitarbeiter, der hat den Leadershipschuss heute nicht gehört! Denn was bei Polizei und Militär schon lange praktiziert wird, die Auftragstaktik, die dem Ausführenden nicht einfach den Brocken vor die Füße wirft, sondern ihn erlaubt und explizit auffordert, sich einzubringen und in eigener Verantwortlichkeit für die Situation zu handeln,  ist Teil der Taktik, Menschen zielführend zu beteiligen.

Im Rahmen seines Auftrages die wichtigen Entscheidungen so zu treffen, dass die Vorgaben eingehalten, die Intention des Chefs verstanden und umgesetzt wird UND die eigenen Fähigkeiten im Sinne des Auftrages einzubringen, hat nichts mit Beliebigkeit oder Freizügigkeit zu tun. Agilität in den Abläufen kann nicht mit starren Denkmustern oder geistiger Unbeweglichkeit, Gewöhnung oder mit Verweis „das haben wir schon immer so gemacht“ gestaltet werden. Es ist eine Führungsform, die sich längst bewährt hat und die die Wirtschaft anfängt zu entdecken. Und ja…sie ist anstrengender als zu befehlen und nur ausführen zu lassen!
Denn sie setzt vor allem eines voraus:

VERTRAUEN in die Menschen, ihre Fähigkeiten, in sich selber als Leiter und in die Abläufe. Agile Prozesse, agile Führung und agiles Handeln setzen Vertrauen, sehr klare Strukturen und verstandene Aufgaben voraus. Wo dann Fehler gemacht werden, ist der Vorgesetzte gefragt, den Fehlermachenden dann nicht zu hängen und auszuschimpfen. Er ist VORHER gefragt, die richtige Person an die richtige Stelle zu setzen und sich im Prozess nicht der Verantwortung zu entledigen! Auch in agilen Führungssituationen hat jemand letztlich „den Hut auf“. Und wo Fehler passieren, müssen sie als Teil des Ganzen als Lehrgeld eben dann auch akzeptiert werden. Wo große Werte, Leben oder Gesundheit, Reputation oder wichtige Verträge durch die vermeidbaren Fehler zu sehr gefährdet werden, muss ggf. punktuell eingeschritten, Kompetenzen auch beschnitten werden oder zugefasst werden. Nicht jeder Fehler darf gemacht werden. Aber Auftragstaktik setzt voraus, als Leiter kleine Fehler auszuhalten und zuzulassen. Denn ohne sie gibt es kein echtes Lernen.

Vor der Auftragserteilung ist der Leiter gefragt.…als Guide ebenso wie im Lehrsaal, auf der Baustelle oder im Büro. Dessen Entscheidung zu: „Wer macht wann was wie mit welchen Mitteln und zu welchem Zweck mit welchem Ziel?“ muss tragen
Von ihm und ihr werden u.a. verlangt:

  • passende Personalauswahl
  • Vorbereitung sicherstellen
  • Wissen und Können richtig einschätzen und ggf. erhöhen
  • genügend Zeit geben
  • Material und Mittel bereitstellen,
  • Unterstützung geben
  • Überwachung und Anleitung sicherstellen, Kontrolle ausüben, für problematische Entwicklungen offen sein….))

Er bleibt Gesamtverantwortlicher, gibt aber gut definierte Räume zur Beteiligung und fördert somit Erfahrung und Wachsen an Aufgaben. Die Aufgabe zu delegieren heißt NIE, die letzte Verantwortung auch weg zu delegieren.
Sich durchsetzen können, Konfrontationen mit Augenmaß gestalten, Stress aushalten, Ängste beherrschen und überwinden, sich stellen und im Moment der Entscheidung innerlich gerade zu stehen, DAS macht Leader eher aus, als sich alle handgemein zu machen, alles schön zu reden und die Formel „im Team geht`s leichter“ als die einzige Währung zu verstehen! Denn nicht immer hat man sein Team und oft genug hängt es an Einzelnen, die auch ohne Team vor Ort dann trotzdem ans Team zu denken haben…:)

Leadership findet überall und immer statt….im Büro wie auf Tour!

Und da wo man Verantwortung trägt, darf zu Recht erwartet werden, dass sie aufgeführt und ausgelebt wird! Das einzufordern ist Gästerecht ebenso wie Mitarbeiterrecht. Und wird es eingefordert, hat man es zu liefern. Die Regeln, was und wieviel einzufordern ist, das kann durchaus auch mal verhandelt werden, wen es strittig ist, sich zeigt, dass es falsch berechnet ist.
Jedoch ist eines immer klar: Das verbriefte Recht des einen ist die zugesicherte Pflicht des anderen.

Guide Academy und Leadership

Für 2021 im Herbst und 2022 bieten wir neue Leadershipseminare als Outdoortraining für Privatpersonen, wie auch Teams und Firmen an. Infos dazu folgen ca. Anfang Juni 2021 unter Trainings und Seminare.

Bewertung eines weiteren Teilnehmers 48 Stunden danach:

Die meisten unserer Generation fühlen sich auf laute Worte oder wenn einmal etwas direkt angesprochen wird sofort persönlich angegriffen, obwohl das zumeist nicht der Fall ist. Sachen zu Ende zu reden und besprechen wird oft nicht mehr praktiziert. Konflikte lösen sich nicht immer auf, wenn man sie nicht beredet. Sie haben es geschafft, dass eine Gruppe, die sicher zumindest ein wenig skeptisch Ihnen gegenüber war, jetzt ohne zu zögern mit Ihnen weiterarbeiten würde. Und genau das ist Leadership.
Wie sie das gemacht haben, kommt mir erst nach und nach, im Revue passieren lassen des Kurses. 

Baumstamm mit Messer und Klopfholz aufspalten

Wer unterwegs seinen Ofen heizen möchte, braucht Holz. Soweit so gut,, oft kommt man an Plätz oder Hütten, wo langes Holz wohl ist…jedoch hat der Durchschnittstrekker aus Gewichtsgründen selten ein Beil dabei. Wir aber schon…aus 30 Jahren Erfahrung lohnt sich ein Minibeilchchen von 300 Gramm durchaus!

Wohl dem der dann weiß, wie er sein Holz mit Rucksackmitteln schnell und sicher aufbereiten kann für den Ofen. Denn nichts nervt mehr als zu frieren, wenn draußen meterweise Holz da ist und man nur nicht weiß, wie man es herrichtet….:-)

Für unsere Touren und Ausbildungen haben wir uns längst angewöhnt, eine einfache Arbeitschutzbrille mitzuführen…jedes Jahr kommen Leute beim Hacken oder Holz herrichten an den Augen zu Schaden, weil Hölzer schlagartig hochschnellen und einschlagen. Und für den der alleine draußen mit Werkzeug schafft sollte das Handy ebenso wieder Verbandskasten an der Arbeitsstelle, nicht 100 m entfernt im Auto oder im Camp liegen…wenn ein Beil oder eine Axt mal fehlgeht und man tatsächlich alleine ist, kann das übel enden, wenn man richtig trifft…

Hier könnt ihr den Handyclip sehen…ebenso einfach, rudimentär und ohne großes Schnick und Schnack:-)

Mai 3rd, 2021|
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