Wer gut schürt…der nicht friert! Wenn ihr nur genügend Hitze habt, genügend Geduld, Erfahrung und Muße..dann bringt ihr jedes Feuer zum Brennen. Versprochen! Egal wie lange das Holz schon im Tümpel liegt, egal welches Holz es ist.

Jedes Holz brennt (irgendwann). Die Technik, Basiswissen in Physik und die Kenntnisse um die Holzarten sind das Geheimnis.
Mehr nicht.

Feuer ist nicht gleich Feuer

Feuer ist auch heute noch DER Hingucker. Zugleich auch ein immer vorhandenes Sicherheitspotential unterwegs—oder auch eine bedrohliche Macht, wenn falsch entfacht. Für verunglückte Wanderer kann es in kalten Zeiten eine letzte Möglichkeit sein, sich warm zu halten oder auf sich aufmerksam zu machen, oder den defekten Kocher zu ersetzen.
Die folgenden Themen geben euch einen schnellen Überblick…wer mehr wissen will, der ist herzlich im Seminar und Training willkommen:

  • Wofür ein Feuer?
  • Was ist ein Feuer?
  • Sicherheit
  • Richtig zünde(l)n
  • Recht
  • Holz
  • Feuerstellen
  • Feuer mit Kids

Ist ein Feuer erlaubt?

Von einer Tolerierung und einer netten Duldung eines Feuers an der falschen Stelle oder an der eigentlich richtigen Stelle zur falschen Zeit sollte man nicht ausgehen. Aus einer Ordnungswidrigkeit wird im Schadensfall und Auslösung eines Brands im Handumdrehen eine (schwere) Straftat (siehe Artikel). Infos über Waldbrandstufen und auch kurzfristige Verbote an z.B. offiziellen Grillstellen bei Trockenheit ist der Feuernutzer verpflichtet, sich selber zu informieren unter anderem beim zuständigen Forstamt.

Vier Nutzungsarten von Feuer

Wofür ein Feuer?

Ein Feuer kann ganz unterschiedliche Aufgaben haben:

  • Kochen
  • Signal
  • Wärmefeuer
  • Schutz vor Tieren
  • Bearbeitung von Materialien

Ein schwedischer Witz

Woran erkennt man einen Schweden beim Feuermachen?

„Er sitzt entspannt am Feuer – Genug Holzvorrat für den Abend nebendran.“

Und woran erkennt man einen deutschen?

„Er wärmt sich durch ständiges hin- und her rennen und hektisches Holzholen.“

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Feuer: Das Verbrennungsdreieck

Was ist ein Feuer?

Ein Feuer ist eine exotherme Reaktion (eine sehr schnelle Oxidation) und  zeichnet sich bei der Verbrennung  durch eine helle Flammen­bildung  unter Abgabe von Wärme und Licht aus. Das sogenannte „Verbrennungsdreieck“ (links) bezieht sich auf die Technik und die Physik. Es werden für jedes Feuer benötigt:

  • ein Oxidationsmittel (hierbei Sauerstoff i.d.R. aus der Umgebungsluft)
  • ein Brennstoff
  • eine ausreichende Temperatur

Fehlt einer dieser Komponenten oder ist sie im falschen Mengenanteil vorhanden, brennt das Feuer entweder gar nicht erst an oder es schwellt so vor sich hin.

Wie zündet das Feuer gut?

Das sogenannte „Feuerherz“ sitzt im Inneren (unten) des Feuerstoßes und soll schnell, sicher und unter Entwicklung von ausreichend Starthitze zünden.
Dazu braucht es:

  • Trockenes Kleinzeug sammeln und zu einem luftigen Päckchen formen Feuer: Anzünder aus dem Rucksack
  • Streichholzstarke Späne von weichem Holz
  • Ggf. nasse Rinde abgestreift
  • Kein modriges, feuchtes Holz.
  • Mischen mit Gras oder anderen trockenen Pflanzenresten (Blumen, Dolden, Samenstände etc.)
  • Nicht zu fest zusammenknüllen—Luft muss sein
  • Nicht zu lose packen…zuviel Raum ist auch nicht gut
  • Über dem Feuerherz muss leicht brennbares sein ..denn Feuer brennt IMMER nach oben
  • Hölzer auftrennen und spalten

Hilfreiche Mittel bei schwierigen Verhältnissen, die man schnell zur Hand hat:

  • Eine mit Spänen gefüllte Birkentrommel (sog. Lapplandtorpedo siehe rechts)
  • Harzstücke nutzen
  • Birkenrinde von liegenden, toten Bäumen
  • Kohlestück, eingelegt in Spiritus nutzen
  • Kohle, beträufelt mit Wachstropfen nutzen
  • Kohle/Tuchstreifen mit warmen Speiseöl getränkt (brennt langsam an)
  • Einen in Spiritus eingeweichten Holspan nutzen
  • Ein in Wachs getränktes Stück Stoff /Pappe nutzen
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Feuer: Späne und Locken bieten eine große Fläche zum Anbrennen

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Feuer: Späne und Locken bieten eine große Fläche zum Anbrennen

Feuer: Das Verbrennungsdreieck

Was ist ein Feuer?

Feuer: Späne und Locken bieten eine große Fläche zum Anbrennen

Ein Feuer ist eine exotherme Reaktion (eine sehr schnelle Oxidation) und  zeichnet sich bei der Verbrennung  durch eine helle Flammen­bildung  unter Abgabe von Wärme und Licht aus. Das sogenannte „Verbrennungsdreieck“ (links) bezieht sich auf die Technik und die Physik. Es werden für jedes Feuer benötigt:

  • ein Oxidationsmittel (hierbei Sauerstoff i.d.R. aus der Umgebungsluft)
  • ein Brennstoff
  • eine ausreichende Temperatur

Fehlt einer dieser Komponenten oder ist sie im falschen Mengenanteil vorhanden, brennt das Feuer entweder gar nicht erst an oder es schwellt so vor sich hin.


Wie zündet das Feuer gut?
Das sogenannte „Feuerherz“ sitzt im Inneren (unten) des Feuerstoßes und soll schnell, sicher und unter Entwicklung von ausreichend Starthitze zünden.
Dazu braucht es:

  • Trockenes Kleinzeug sammeln und zu einem luftigen Päckchen formen Feuer: Anzünder aus dem Rucksack
  • Streichholzstarke  Späne von weichem Holz
  • Ggf. nasse Rinde abgestreift
  • Kein modriges, feuchtes Holz.
  • Mischen mit Gras oder anderen trockenen Pflanzenresten (Blumen, Dolden, Samenstände etc.)
  • Nicht zu fest zusammenknüllen—Luft muss sein
  • Nicht zu lose packen…zuviel Raum ist auch nicht gut
  • Über dem Feuerherz muss leicht brennbares sein ..denn Feuer brennt IMMER nach oben
  • Hölzer auftrennen und spalten

Hilfreiche Mittel bei schwierigen Verhältnissen, die man schnell zur Hand hat:

  • Eine mit Spänen gefüllte Birkentrommel (sog. Lapplandtorpedo siehe rechts)
  • Harzstücke nutzen
  • Birkenrinde von liegenden, toten Bäumen
  • Kohlestück, eingelegt in Spiritus nutzen
  • Kohle, beträufelt mit Wachstropfen nutzen
  • Kohle/Tuchstreifen mit warmen Speiseöl getränkt (brennt langsam an)
  • Einen in Spiritus eingeweichten Holspan nutzen
  • Ein in Wachs getränktes Stück Stoff /Pappe nutzen

Feuer: Wo Rauch ist, ist auch Feuer

Nasses Holz brennt

Es ist ein absolutes Ammenmärchen, dass nasses Holz nicht brennt. Es braucht nur mehr Sorgfalt, Zeit und einen längeren, gut vorbereiteten Anbrennvorgang. Sowie einen größeren Handvorrat an Startermaterial und dünnen Hölzchen für den Anfang.

Der Grund ist einfach:
Die Feuchtigkeit muss erst aus dem Holz vertrieben werden. Im übrigen ist regennasses altes Holz ohne Rinde  kein nasses Holz…es ist nur außen feucht: Nasses Holz ist das Holz, das lange im Wasser lag oder frisch ist. Dann dauert es richtig lange…geht aber auch irgendwann an.

Wichtig ist dabei Geduld, ausreichend Kleinzeug und …..NICHT direkt pusten! Erst einmal aufwärmen un zur Not qualmen und dampfen lassen. Wer direkt pustet, verbläst nur die eh geringe Starthitze.
Der alte Leitsatz: „Wo Rauch ist, ist auch Feuer“ gilt. Wenn man dem Feuer nur die Zeit lässt, es nicht zu eng und nicht zu luftig baut und genügend Holz VOR dem Zünden hat, dann ist der Tee schneller fertig, als oft gedacht wird.


Feuer: Nicht überall erlaubt

Wer darf wo Feuer machen?
Feuer machen ist kein verbrieftes Grundrecht oder der Freizügigkeit unterliegendes „schau mer mal“ in den meisten europäischen Ländern.
Ausnahmen regeln z.B. die Landeswaldgesetze für Deutschland in den Bundesländern z.B. für Waldarbeiter und Forstbedienstete, die im Wald arbeiten. Andere Länder haben auch entsprechende Gesetze und es lässt sich auch ein Nord-Südgefälle erkennen: auf Korsika, Kreta und Sardinien verstehen weder Bauern, noch Förster noch Polizisten noch weniger dabei Spaß….insbesondere nicht im trockenen Winter oder im Sommer. 

Der Wander und Waldbesucher etc. darf i.d.R. nicht:

  • im Wald rauchen
  • oft auch keinen Kocher nutzen (zählt als offenes Feuer!)
  • keine Feuerstellen anlegen oder betreiben

In  vielen, den meisten europäischen Ländern ist es ebenso, und auch im oft falsch verstandenen sog- „Jedermannsrecht“ (Allemanrätt) in Norwegen und Schweden ist Feuer nicht per se erlaubt! Wobei die Nutzung des Kochers und des Feuers dort unter anderen Aspekten betrachtet wird, als in deutschen Wäldern. Das sog. Friluftsliv ist kulturell im Norden noch stärker verankert und wird traditionell aktiv gelebt.

Letztlich zählen die örtlichen Verhältnisse, die regionalen/örtlichen Regeln, die Waldbrandgefahrenstufe. In jedem Land ist der Nutzer dafür zuständig zu prüfen, ob seine ggf. erteilte Genehmigung vom Forst oder ein dauerhaft gültiges, allgemeines Recht unter den realen Umständen Gültigkeit hat. Dies gilt auch für öffentlich eingerichtete Grillstellen etc. Für Touren kann man nur empfehlen, sich im Netz vorher einfach schlau zu machen oder bei Tourismusverbänden etc. mal anzufragen. Hinzu kommt noch, dass die Regeln dessen, was zum Heizen in Wäldern entnommen werden darf, ebenfalls sehr unterschiedlich sind. In manchen Ländern, z.B. Schweden ist es nicht erlaubt von toten, stehenden Bäumen Holz abzunehmen. Es darf nur liegendes Holz genommen werden.

Ein paar Beispiele:

Vor Ort geben auch noch Gebiete mit Sonder- oder Schutzstatus einen letzten Ausschlag. Dort gelten wie auch in Nationalparks striktere Regeln. Angesichts der Massen von Wanderfreudigen ist dies auch nötig, um die Natur zu erhalten. Und so stellt sich auch die Frage: brauch ich tatsächlich ein Freudenfeuer am Abend?